Dorfkirche Brielow

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Steckbrief
14778 Beetzsee OT Brielow Potsdam-Mittelmark
Neuromanischer Backsteinbau mit offenem Dachstuhl von 1873, barocker Turm von 1690 Anmeldung im Gemeindebüro Brielow, Tel. 033837-40227 (Di)
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    Dorfkirche Brielow
    Dorfkirche des Monats Januar 2008
    Als während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1630 der schwedische König Gustav Adolf II. zur Verteidigung des protestantischen Glaubens in die Kampfhandlungen eingriff, kam es auch in und um Brielow zu heftigen Gefechten. Bei den Auseinandersetzungen soll auch ein junger schwedischer Stabsoffizier zu Tode gekommen sein, der dann auf Bitten seiner Braut unter einer Linde auf dem Brielower Kirchhof seine letzte Ruhestätte fand. Seit dieser Zeit trägt der Baum den Namen „Schwedenlinde“. Malerisch hinter diesem gewaltigen Naturdenkmal gelegen, findet der Besucher das zweite Wahrzeichen des Ortes, die neuromanische Dorfkirche. Wie eine alte Inschrift verrät, entstand das Kirchenschiff 1873 als Backsteinbau mit Schieferdeckung in der Tradition der Schinkel-Schule. Noch von einem Vorgängerbau stammt der quadratische barocke Kirchturm mit stumpfem Pyramidendach. Vermutlich bei einer Reparatur 1975 erhielt er seine provisorische Deckung mit Preolitschindeln. Der Innenraum mit einem teilweise offenen Dachstuhl ist eher schlicht gestaltet. Auf den ersten flüchtigen Blick macht die Brielower Dorfkirche einen soliden Eindruck. Doch leider täuscht der Schein. Ende 2006 gaben der Förderverein Dorfkirche Brielow und die Kirchengemeinde ein Sanierungsgutachten in Auftrag, das unter anderem durch ein in diesem Jahr vom Förderkreis Alte Kirchen vergebenes „Startkapital“ finanziert werden konnte. Erstmals wurde in dem Gutachten ein umfassendes Schadensbild aufgezeigt. Jahrzehntelange Vernachlässigung hat die Bausubstanz stark geschädigt: Dachkonstruktion und das Mauerwerk im Traufbereich sind vom Echten Hausschwamm befallen. In den Deckenbalken wurde akuter Befall mit Hausbocklarven festgestellt. Eindringende Nässe verursachte Putzschäden. Die Gesamtkosten für eine Instandsetzung des Kirchengebäudes belaufen sich nach dem von der Brandenburger Architektin Heidrun Fleege erstellten Gutachten auf fast 300.000 Euro. Natürlich können Kirchengemeinde und Verein eine solche Summe nicht allein und sofort aufbringen. Inzwischen wurde in Eigenleistung der Turm von altem Bauschutt befreit. Gegen den Schwammbefall in der Deckenkonstruktion entstand eine Stützkonstruktion auf der Orgelempore. Doch die entscheidenden Instandsetzungsarbeiten stehen noch aus. Eine umfassende Dachsanierung des Kirchenschiffes wäre überfällig. Wegen eines Sturmschadens musste jetzt mit der Sanierung des Kirchturms begonnen werden. Dabei reichen die Mittel erst einmal nur für das obere Turmdrittel… Trotz aller Schwierigkeiten wollen die Brielower weiter um ihre Kirche kämpfen. Während eines Adventsmarktes in der Kirche konnten weitere Spendengelder eingeworben werden. Im Sommer 2007 konnte die berühmte Schwedenlinde durch einen umfassenden Verjüngungsschnitt und weitere baumpflegerische Maßnahmen vor dem Verlust gerettet werden. Die dafür nötigen 2.500 Euro brachte der Förderverein durch Spenden auf. Für die Zukunft des Kirchengebäudes macht dies Hoffnung. Doch ohne Hilfe von außen wird das ehrgeizige Ziel einer Gesamtsanierung nicht zu schaffen sein.
    Zum Weiterlesen: Märkische Allgemeine vom 23. Oktober 2009: Brielower Kirchenschiff bekommt neues Dach Märkische Allgemeine vom 03. Dezember 2009: Sanierung der Brielower Dorfkirche läuft auf Hochtouren Märkische Allgemeine vom 29. Mai 2010: Förderverein lädt zur Besichtigung der Brielower Kirche ein Märkische Allgemeine vom 09. Dezember 2010: Die Brielower Kirche ist Heiligabend wieder offen Märkische Allgemeine vom 06. Dezember 2016: Kirchturm zeigt sich im besten Licht Märkische Allgemeine vom 01. Dezember 2017: Das Kreuz bleibt draußen