Neue offene Kirchen

Regionalbetreuer berichten

Kotzen

Zum Jahresbeginn konnten wir weitere alte Dorfkirchen in unser Verzeichnis der „offenen Kirchen“ aufnehmen. Alle befinden sich im Landkreis Havelland. Westlich gelegen ist die Dorfkirche in dem Ort mit dem kuriosen Namen Kotzen, dessen Herkunft jedoch slawischen Ursprungs ist und mit „Ort, wo die haarigen Pflanzen wachsen“ übersetzt wird. Das Ortsschild ist jedenfalls inzwischen diebstahlsicher angebracht worden. Bei dem Sakralbau handelt sich um einen spätmittelalterlichen Kern mit geducktem Westquerturm und Stufenportal an der Nordseite. Erhalten sind die Rokoko-Orgel von 1762 und der Kanzelaltar von 1712. Wappenmalereien zieren die Emporen und vor der Kirche befinden sich Denkmale und Epitaphe der Patronatsfamilie von Stechow. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Dorfkirchen von Kriele und Landin, über die in unserer Jahresbroschüre OFFENE KIRCHEN 2023 berichtetet wurde.

Wachow


Ebenfalls neu im Verzeichnis ist die Dorfkirche Wachow; dieser Ort ist heute ein Teil der Stadt Nauen. Im Kern ist die Kirche ein spätgotischer Saalbau aus Feldsteinen, der alte Turm war mit Mauersteinen ausgeführt. Der heutige Turm wurde 1822 mit schiefergedeckter Pyramidenspitze vollendet; das Kirchenschiff erhielt neue Rundbogenfenster. Im Kirchenraum sind Reste mittelalterlicher Malerei erhalten. Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1730. Während des Kirchenumbaus 1821 wurde auch eine Orgel auf der neu erbauten West-empore errichtet. Um die Wachower Dorfkirche kümmert sich ein rühriger Förderverein. Der äußere Schein des Zustandes trügt etwas, es sind grundlegende Sanierungsmaßnahmen in Vorbereitung.
Ganz in der Nähe der Havelstadt Ketzin befinden sich Zachow und Gutenpaaren.

Zachow

Die Dorfkirche Zachow ist ein mittelalterlicher Backsteinbau. Um 1720 erfolgte eine barocke Überformung, 1897 eine vergrößerte Westempore. Im Innenraum finden wir eine aufwändige Bemalung mit Hunderten goldenen Sternen in der Südostecke und einen barocken Kanzelaltar. Im Turm ist eine mittelalterliche Bronzeglocke erhalten. Die kleine Gemeinde sichert das Gebäude so gut wie möglich, jedoch ist der Sanierungsbedarf unübersehbar.

Der Ortsname von Gutenpaaren wird auf die Güte des vorhandenen Ackerbodens zurückgeführt. Von hier aus blickt man auf den nahegelegenen Trebelsee. Die auf einer leichten Anhöhe erbaute mittelalterliche Kirche wurde aus Backstein hergestellt; der Westturm mit flacher geschweifter Haube im 18. Jahrhundert angefügt. Die wohl ursprünglich zu einem Kanzelaltar gehörige Kanzel wurde um 1700 gefertigt. 1863 ist der Abschluss einer neugotischen Überformung und Erweiterung der Kirche in den Kirchenbüchern vermerkt. Auf der Westempore befindet sich die 1768 erbaute Orgel. Im Kirchturm sind zwei spätmittelalterliche Glocken erhalten. Nach langem Warten hat man in 2022 mit der dringend notwendigen Sanierung beginnen können.

Gutenpaaren

Der Förderkreis Alte Kirchen wünscht den „neuen“ alten Kirchen viele interessierte Besucherinnen und Besucher und eine rege Nutzung.


Text: Andreas Flender
Fotos: Annett Xenia Schulz

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