Nachguss der Landiner Friedensglocke in Gescher
Aus der Post an den Förderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg
Nach nunmehr drei Jahren Planung und Vorbereitung war es am 15.06.2023 soweit: Die Landiner Friedensglocke wurde tatsächlich nachgegossen und wir waren live dabei!
In den Telefonaten mit Frau Huesker, der großartigen Chefin der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock, erfuhren wir, dass es nicht unüblich ist, dem Guss beizuwohnen. Wir überlegten lange hin und her, schließlich ist Gescher mehr als sieben Stunden von uns entfernt. Das bedeutete ja, etwa zwei Tage dem Alltag abzuknapsen. Fünf Mitglieder des Fördervereins entschlossen sich, die Expedition zu wagen und im Nachhinein waren sich alle darin einig: Diese Fahrt ins Münsterland hat sich gelohnt.
Das Erlebnis des Glockengießens ist wirklich einmalig. Daran teilzuhaben, wie aus einer flüssigen Metallschmelze eine Glocke entsteht, zu sehen, wie mit dem Guss die gesamte Vorarbeit der Planung, Finanzierung, des Herstellens der Gussform und Gießrinnen gekrönt wird, ist alle Wege wert. Es hat uns auch sehr imponiert, wie humorvoll und kenntnisreich uns Ellen Huesker durch ihre Gießerei führte, für uns Laien sehr verständlich den Kosmos der Glockenwelt erklärte und wie gut die Zusammenarbeit in dem Team der Mitarbeitenden harmonierte. Immer wieder fühlten wir uns an Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“ erinnert. Und wie auf der Bühne wurde die schwere Arbeit der Glockengießer am Ende mit großem Applaus und Standing Ovations von etwa achtzig Anwesenden aus vier Gemeinden belohnt.
Der Glockenguss in Gescher wird bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Jedes Mal, wenn dereinst der helle Ton des Glockengeläuts erklingt, werden wir uns an die Mühen und die schwere Arbeit des Glockengießerteams aus Gescher erinnern, zugleich aber auch der gastfreundlichen und fröhlichen Gescheraner gedenken, die wir während unseres Aufenthalts dort kennenlernten.
Unser Dank gilt den großzügigen Spendern, die den Nachguss der Landiner Friedensglocke erst ermöglicht haben.
Gert Dittrich