„Margareta von Dieskau übergibt im Sterbebett ihr Baby einer Verwandten“

Hilfe für vergessene Kunstwerke

„Anno 1568 Am Sonabent den 22 Novembris frue Zwischen 5 und 6 ist die Edle und tugentsame fraw Margareta geboren von Diskaw des gestrengen und Ebrnvesten Friderich Brandt v. Lindaw, ehliche hausfraw in der Wochen den 9 thag in Gott sanft entschlaffen und von eine junge Tochter genesen“.
Im Rahmen unserer jährlichen Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ möchten wir Sie 2024 um Ihre Unterstützung für die Restaurierung dieses wertvollen Epitaphgemäldes mit seiner so besonderen Darstellung in der Kirche St. Marien in Wiesenburg (Landkreis Potsdam-Mittelmark) bitten.

Diese Grabplatteninschrift bezeugt den Tod der Margareta von Dieskau nach der Geburt ihrer Tochter. Sie war die Frau des Friedrich III. Brandt von Lindau der in Wiesenburg (Potsdam-Mittelmark) ansässigen Adelsfamilie.

Ihr Mann war so betrübt über den Verlust, dass er zur Erinnerung das hier vorgestellte, inzwischen stark restaurierungsbedürftige Epitaphgemälde in Auftrag gab. Es zeigt die Übergabe des Mädchens durch die Mutter an eine Verwandte. Um das Baldachinbett steht die Familie. Der Blick wird vor allem auf den trauernden Ehemann, der ein Taschentuch in der Hand hält, die sitzende Frau links, die vermutlich die Mutter der Sterbenden ist und das rot gekleidete Engelchen, das am Kopfende die Sterbekerze überbringt, gelenkt. Im Hintergrund wurden zahlreiche kleine Details in einer beeindruckenden architektonischen Kulisse platziert.


Das Wiesenburger Epitaph wurde sehr wahrscheinlich in der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren in Wittenberg gefertigt. Es wird mit dem in Braunschweig tätigen Künstler Peter Spitzer in Verbindung gebracht. Die Malerei ist von sehr guter Qualität.

Vielfältige Schäden erschweren es jedoch, das Gemälde in seiner Gesamtheit und mit all seinen vielfältigen Details zu betrachten. Manches ging durch Abplatzungen verloren, Fehlstellen und leichter beschädigte Bereiche sind in der Vergangenheit großzügig übermalt worden.


Die letzte Restaurierung liegt mehr als 60 Jahre zurück. Verschmutzungen und Vergilbungen, Retuschen und Übermalungen sowie die weit geöffneten Fugen der aus Einzelbrettern zusammengefügten Holztafel stören beim Betrachten. Holzschädlinge haben ihre Spuren bereits hinterlassen. Die notwendigen Restaurierungsmaßnahmen sind vielfältig.

Eine gemeinsame Aktion des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
Bitte spenden Sie an: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90, Stichwort: Wiesenburg

Text: Dörte Busch, Claudia Rückert, Anne Haertel
Fotos: Dörte Busch, Claudia Rückert

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