Auf gutem Kurs
Was uns bewegt – Der Vorstand berichtet
Impressionen von der Mitgliederversammlung des FAK
War es die Vorsicht in Zeiten des immer noch präsenten Virus oder kam an diesem Tag etwas Besonderes im Fernsehen? Lediglich 35 stimmberechtigte Mitglieder waren am 19. September zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg erschienen. Traditionell fand diese jährliche Veranstaltung ja in der Vergangenheit immer Anfang Mai statt, aber wie bereits im Vorjahr mussten wir sie – der Pandemie geschuldet – in den Herbst verschieben.
Theda von Wedel leitete die Versammlung und erläuterte dem Auditorium einige wesentliche Details aus dem vorab verschickten Vorstandsbericht: Zwar mussten in Coronazeiten etliche Konzerte der Reihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ ausfallen und auch die Tournee der Mimen von „Theater in der Kirche“ konnten nicht stattfinden, aber so gut wie alle geplanten und vom FAK bezuschussten Sanierungsprojekte wurden erfolgreich durchgeführt, auch wenn gestiegene Material- und Lohnkosten die Finanzmanager von Kirchengemeinden und Vereinen oftmals zum Schwitzen brachten.
Die monatlichen Vorstandssitzungen wurden per Telefonkonferenz durchgeführt, was erstaunlich gut funktionierte; das erwartete babylonische Stimmengewirr blieb aus und nötige Beschlüsse konnten wie sonst gefasst werden. Neben seiner finanziellen Förderung und der Öffentlichkeitsarbeit bemüht sich unser Verein seit etlicher Zeit, Kirche und Politik noch stärker für die zunehmenden Probleme mit ungenutzten oder nur noch selten genutzten Kirchen zu sensibilisieren. So berichtete der Geschäftsführer bei einer Anhörung im Brandenburgischen Landtag mit dem Thema „Zustand und Zukunft der Brandenburgischen Dorfkirchen“ über die in manchen Regionen des Landes bereits prekäre Situation der Gotteshäuser.
Auch an einer Tagung unter dem Thema „Dorfkirchen – Geliebt, aber akut bedroht“ im September in Prenzlau war der Förderkreis Alte Kirchen inhaltlich beteiligt.
Einen herzlichen Dank sprach Theda von Wedel dem langjährigen Regionalbetreuer für die Prignitz, Wolf-Dietrich Meyer-Rath, aus, der seine Tätigkeit aus Altersgründen einstellte. Glücklicherweise hat sich mit Carsten Lange ein engagierter Nachfolger gefunden. Carsten Lange war einige Jahre Vorsitzender des FAK und hatte dieses Amt wegen seines Umzugs nach Schwerin jedoch aufgegeben. Nun erkannte er, dass die Entfernung von seinem neuen Wohnort bis in den Nordwesten Brandenburgs gar nicht so weit ist. Vakant ist die Regionalbetreuung des Förderkreises leider weiterhin für die Landkreise Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz sowie für die Region der schlesischen Oberlausitz. Interessenten sind herzlich willkommen.
Über den Zustand der Finanzen referierte Schatzmeisterin Sigrid Riesberg in bewährter Weise. Einzelheiten dazu hatten wir bereits in der Maiausgabe dieses Blattes veröffentlicht. An direkten Projekthilfen konnten im vergangenen Jahr 126.652,10 Euro ausgereicht werden. Gedankt wird diese stolze Summ den Spenden unserer Mitglieder und Interessenten, denen ein herzlicher Dank gebührt, aber auch der jährlichen Berücksichtigung im landeskirchlichen Kollektenplan. Aus den Erträgen unserer Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen (SBD) konnten 2020 25.000 Euro ausgereicht werden. Insgesamt befand Sigrid Riesberg, dass der Förderkreis auf einer soliden Basis arbeitet und auch für die Zukunft gut gerüstet ist.
Den gegenwärtigen Finanzstand der SBD erläuterte deren Vorsitzender Hans Tödtmann: Durch den Verkauf einer Immobilie, die der Stiftung durch Erbschaft zugefallen war sowie durch überdurchschnittlich hohe Zustiftungen im vergangenen Jahr ist das Einlagevermögen weiter gestiegen, so dass inzwischen jährlich acht konkrete Projekte aus Stiftungsmitteln gefördert werden können.
Die Kassenprüfer Joachim Killus und Helmut Adolf dankten der Schatzmeisterin Sigrid Riesberg für ihre nicht unerhebliche Arbeit und empfahlen der Mitgliederversammlung die Entlastung des Vorstands, die, bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder, einmütig erfolgte.
In der anschließenden Aussprache stellte der Geschäftsführer einige erfolgreich abgeschlossene Projekte vor, an denen der FAK im vergangenen Jahr beteiligt gewesen war und berichtete zum Beispiel über die Wiedereröffnung der bei einem Brand geschädigten Stadtkirche Maria Magdalena in Eberswalde und die Eröffnung der NABU-Kirche im uckermärkischen Neu Temmen. Hier haben die Kirchengemeinde und die Regionalgruppe des Naturschutzbundes Deutschland ein gemeinsames Nutzungskonzept erarbeitet, dass die Zukunft der frisch sanierten Fachwerkkirche garantieren soll. In diesem Zusammenhang stellte Theda von Wedel das FAK-Projekt „Blühende Dorfkirchen“ vor.
Leider mussten in den vergangenen anderthalb Jahren mehrere Veranstaltungen wegen der durch die Coronapandemie bedingten Einschränkungen ausfallen. Der für dieses Jahr geplante Neujahrsvortrag der Leiterin des Kirchlichen Bauamtes der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, Elke Bergt, soll (hoffentlich!) im Januar 2022 nachgeholt werden. Zwei im Herbst endlich wieder stattgefundene Exkursionen in die nordöstliche Uckermark und nach Forst (Lausitz) lassen hoffen, dass auch die traditionellen Kirchentouren sich wieder etablieren können. Auch die von Sigrid Riesberg bereits gut vorbereitete mehrtägige Exkursion in den Harz soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Schließlich ist uns die persönliche Begegnung mit unseren Mitgliedern (und Spendern!) wichtig, um unsere Arbeit ständig reflektieren zu können. So hoffen wir denn auch, dass im kommenden Jahr vielleicht doch etwas mehr von unseren rund 600 Mitgliedern den Weg zur Jahreshauptversammlung finden.
Bernd Janowski