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Veranstaltungen halfen bei Finanzierung

Gute Bilanz bei der Sanierung der Rehfelder Feldsteinkirche

Mit der Vergabe des Startkapitals in Höhe von 2.500 € an den „Förderkreis für die Erhaltung, Instandsetzung und Belebung der Kirche in Rehfelde“ im Jahr 2016 zeichnete der FAK einen Verein aus, der sich seit seiner Gründung mit vielfältigen Aktivitäten um seine Kirche kümmerte. Beeindruckend die Bilanz, die Ende 2019 gezogen werden konnte: In den vergangenen drei Jahren gab es neunzehn Literatur- und Erzählabende sowie einundzwanzig Film- und Gesprächsabende, außerdem eine Reihe von Konzerten, darunter eines mit dem Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Mit Recht kann der Förderkreis unter Leitung von Frau Angelika Reit stolz sein auf das Erreichte. Die gesammelten Spenden waren Voraussetzung, dass zusammen mit den gewährten Mitteln aus dem Leader-Programm der Europäischen Union die wichtigsten Sanierungsarbeiten erfolgen konnten bzw. noch in Ausführung sind.

Der Förderkreis der Dorfkirche von Rehfelde erhielt ein Startkapital des FAK. Foto: Autor

Dorf und Kirche blicken auf eine lange Tradition: Erstmals erwähnt wird Rehfelde 1247, in einer Schenkungsurkunde des askanischen Markgrafen an die Zisterzienser. Nach der Reformation kam Rehfelde wie auch die Nachbardörfer Garzau, Hennickendorf, Werder und Zinndorf an die Kurfürstliche, später Königliche Domänenkammer. Lange Zeit prägten Kossäten- und kleinere Bauernhäuser das Bild des Dorfes, mittlerweile ist Rehfelde mit vielen sanierten oder neu erbauten Siedlungshäusern eine typische Kommune im Speckgürtel, 40 km vor Berlin. Zusammen mit der Schule und dem Pfarrhaus, das die Kirchengemeinde sehr geschmackvoll restauriert hat, bildet die siebenhundertjährige Kirche das zentrale Ensemble des alten Dorfes. Umgeben von einer weiten Grünfläche, dem ehemaligen Friedhof, eingefasst von einer halbhohen Feldsteinmauer und beschattet von schönen alten Bäumen ist es ein idealer Ort für Feste und Feiern.

Die Feldsteinkirche mit eingezogenem Chor und vorgesetztem Westturm stammt aus der Gründungszeit des Ortes Mitte des 13. Jahrhunderts sie war übrigens Dorfkirche des Monats im Oktober 2016. Den Innenraum schmückt ein reich verzierter hölzerner Kanzelaltar aus dem Jahr 1722. Die 1861 in der Berliner Werkstatt von Ferdinand Dinse gebaute Orgel ist derzeit leider nicht spielbar. Den Zweiten Weltkrieg hat die Kirche unbeschadet überstanden, die folgenden Jahrzehnte haben an der Substanz gezehrt. Auf den ersten Blick schien das Gebäude bei meinen Besuchen vor vier Jahren noch intakt, allerdings gab es ernsthafte bauliche Schäden, die dringend in Angriff genommen werden mussten. Inzwischen konnten Dachkonstruktion und Dacheindeckung erneuert werden. Der Betonfußboden wurde aufgenommen, die seit langem nicht mehr funktionsfähige Bodenheizung und ein großer Kachelofen entfernt. 

Der zum Vorschein gekommene Ziegelfußboden entfaltet Wirkung. Leider waren im mittleren Viertel die alten Steine nicht mehr vorhanden, sie mussten durch neue ersetzt werden. An der südlichen Innenwand entdeckte man überraschend einen in den Fußboden eingelassenen Mühlstein.  Möglicherweise, so Pfarrer Michael Uecker, handelt es sich dabei um die Stelle, an der früher die Taufe stand.

Bei der Sanierung des Fußbodens wurde ein Mühlstein entdeckt. Foto: Autor

Bisher wurden im Zuge der Sanierung 310.000 Euro verbaut. Es stehen noch der Innenanstrich und die Bestuhlung an. Für letztere hofft die Gemeinde auf das Einverständnis des Denkmalschutzes, der bisher auf Beibehaltung der Bankreihen besteht. Das Motto des Rehfelder Fördervereins lautet „Kirche für alle“. Neben den monatlich ein- bis zweimal stattfindenden Gottesdiensten sind weiterhin die beliebten Veranstaltungen geplant. Deshalb bevorzugt die Gemeinde eine variable Bestuhlung.

Über eine zügige Fortsetzung der Arbeiten würde sich die Gemeinde sehr freuen. Wie Pfarrer Uecker erklärt, ist die Kirche in Rehfelde die größte Hallenkirche seines Sprengels. Auch in Zeiten strenger Hygienemaßnahmen wegen der Ansteckungsgefahr mit Corona sind hier die erforderlichen Abstandsregelungen gut einzuhalten. Kirchengemeinde und Förderkreis bleiben am Ball, was die zügige Fortsetzung der Arbeiten betrifft. Turm- und Fassadenarbeiten sind erst für einen späteren Zeitraum vorgesehen.

Uwe Donath

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