Dachsanierung mit Hindernissen in Tornow
Die ehemalige Gutskapelle Tornow wurde als neugotischer Putzbau in den Jahren 1827 und 1828 erbaut. Die Westfassade wurde mit Backsteinen gemauert und ist als Schaufassade gestaltet. Der barocke Kanzelaltar stammt aus der Vorgängerkirche.
In den vergangenen Jahren hatte sich ein großer Sanierungsbedarf eingestellt, der nun behoben werden sollte. Eine Schwierigkeit ist hierbei die komplexe Rechtslage. Das Kirchengebäude gehört – als ehemalige Gutskapelle – der Stadt Wusterhausen und wurde in den 1960er Jahren von der Kirchengemeinde gepachtet. Im Pachtvertrag wurde fixiert, dass die Kirchengemeinde nunmehr für die bauliche Instandsetzung und Werterhaltung des Gebäudes zuständig ist. Dafür muss die Evangelische Kirchengemeinde Tornow keine Pachtzahlungen leisten
Besonders verhängnisvoll ist in diesem Zusammenhang, dass die Kirchengemeinde als Körperschaft nur über sehr geringe Pachteinnahmen verfügt. Mit Hilfe von Spenden und Kollekten konnte in den vergangenen Jahren ein Bau-Etat geschaffen werden, der mit Unterstützung von weiteren Fördergebern und mit Fördermitteln der Stadt Wusterhausen für die Dachsanierung ausreichen sollte. Leider stellte sich im Laufe der Sanierungsarbeiten ein tiefgreifendes, bautechnisches Problem dar. So mussten die Bauarbeiten unterbrochen und Bauanträge gestellt werden. Nach wenigen Tagen lag ein Nachtrag des Dachdeckerbetriebs auf dem Tisch, der weitere Kosten in Höhe von 16.800 Euro vorsah. Da der Kirchenkreis und die Landeskirche aufgrund der schwierigen Rechtslage als Fördergeber ausfielen, war es dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V., Unternehmen aus der Region sowie großzügigen privaten Spendern zu verdanken, dass die Sanierung unseres Kirchendachs doch noch realisiert werden konnte. Die beteiligten Fördergeber waren die Firmen HTK-Wusterhausen, PVA Bantikow, Pilzland Vertriebs GmbH, Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, KHF-Sechzehneichen, die Stadt Wusterhausen und die Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen des Förderkreises Alte Kirchen, die den größten finanziellen Anteil stemmte. Als Spender sind besonders Erika Koschinski, Irmgard Löwe, Harald und Matthias Ganswindt zu nennen.
Daniel Feldmann
Pfarrer in den Pfarrsprengeln Kolrep, Gumtow und Kyritz sowie stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Prignitz