Altlandsberger Kirche in neuem Glanz

Regionalbetreuer des Förderkreises berichten aus ihren Bereichen

Uwe Donath aus dem Landkreis Märkisch-Oderland

St. Marien in Altlandsberg

Die Stadt Altlandsberg hat in den vergangenen Jahren für Besucher sehr an Reiz gewonnen. Das nach historischem Vorbild angelegte ehemalige Schlossgelände mit der Schlosskirche, die vor mehreren Jahren als repräsentative Festhalle für Konzerte und als Standesamt gestaltet wurde sowie das Brauhaus-Restaurant, sind zusammen mit einem kleinen Barockgarten sehenswert. Zur Besichtigung lädt seit dem Frühjahr 2020 nach aufwendiger Sanierung auch wieder die mittelalterliche Stadtkirche St. Marien ein.

Die Kirche St. Marien in Altlandsberg Foto: Uwe Donath

Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit eingezogenem Chor stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sorgfältig gefügtes Feldsteinmauerwerk deutet an vielen Stellen auf Veränderungen in mehreren Bauphasen hin, ebenso gab es Umbauten am Dach und am Turm, den Anbau von Bibliothek und Sakristei, der heutigen Emmauskapelle. Auch die vollständige Einwölbung des Kirchenschiffes erfolgte einige Jahrhunderte später.

Im Jahr 2005 begann eine grundlegende Instandsetzung von Turm, Dachstuhl, Dacheindeckung und Außenhaut. Der letzte Bauabschnitt betraf den Innenraum. Eindringender Feuchtigkeit wurde durch eine Isolierung im Inneren und durch eine äußere Schale zu Leibe gerückt. Schließlich konnte doch noch eine Dachrinne genehmigt werden.

Bei archäologischen Untersuchungen im Kirchenschiff bis in eine Tiefe von 60 cm wurden mehr als 100 Gräber entdeckt. Erhalten ist jetzt eine Gruft mit mehreren Särgen, begehbar über eine Treppe. Einige gut erhaltene Renaissance-Grabsteine konnten nach behutsamer Restaurierung im Chor aufgestellt werden.

Im chor des Gotteshauses wurden Fresken freigelegt Foto: Uwe Donath

Im Chor und an mehreren Wandflächen konnten die Restauratoren Fresken freilegen. Diese Arbeiten laufen z.Zt. weiter.

Die Sanierung dieses imposanten Kirchenbaus war mit einem hohen finanziellen und bautechnischen Aufwand verbunden. Insgesamt entstanden Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro.

Eine Fußboden- und Wandheizung ermöglicht die ganzjährige Nutzung des Gebäudes für Gottesdienste und andere Veranstaltungen der Gemeinde. Z.Zt. gibt es noch keine gültige Übereinkunft mit dem Denkmalamt über die Bestuhlung. Jetzt stehen auf dem schön anzusehenden gefliesten Fußboden Stühle, die eigentlich für Konzerte im Außenbereich vorgesehen sind. Die Gemeinde gibt wegen unterschiedlicher Veranstaltungen einer variablen Sitzgestaltung den Vorzug. Außerdem kommt die Größe des Raumes durch die helle Gestaltung der Wände klar zur Geltung, Bankreihen könnten diesem Eindruck entgegenstehen.

In Zeiten von Corona kann man diese interessante Kirche während der Sonntagsgottesdienste anschauen.

Uwe Donath

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