Religiana soll zur wichtigsten Internet-Plattform für das religiöse bauliche Erbe Europas werden
Die 2011 gegründete Organisation Future for Religious Heritage (FRH), über die wir in den Alten Kirchen bereits des Öfteren berichtet haben, strebt an, auf der Grundlage einer umfassenden Bestandsaufnahme Konzepte und praktische Wege zur Bewahrung des baulichen religiösen Erbes im 21. Jahrhundert aufzuzeigen. Das seit ihrer Konferenz in Halle 2014 etablierte IT-Instrument Religiana ist eine international ausgerichtete Plattform zur sukzessiven Erstellung der Bestandsaufnahme.
Diese kann inzwischen von allen Kirchengemeinden, Fördervereinen und Kirchbauvereinen genutzt werden. (Näheres s. u.: www.religiana.com oder www.frh-europe.org). Die Ergebnisse sollen ausgewertet und als Grundlage für die Formulierung der neuen European Agenda for Culture dienen. Auf dieser Basis können dann auch EU-Fördermittel zur finanziellen Unterstützung von Erhaltungsmaßnahmen beantragt werden.
Religiana soll langfristig, Schritt für Schritt, organisch und authentisch zur wirkungsvollsten Internet-Plattform für bauliches religiöses Erbe in Europa ausgestaltet werden. Sie soll die breite Öffentlichkeit mit kulturgeschichtlichen, bauzuständlichen und öffnungszeitlichen Informationen versorgen. Sie kann kostenfrei von jeder Kirchengemeinde und jedem Kirchbau- und Förderverein problemlos genutzt werden. Ziel ist es:
• Die Gottesdienststätten wieder zu Zentren religiöser und gesellschaftlicher Begegnungen werden zu lassen.
• Die Zahl der Besucher, gleich welcher persönlicher Anliegen und Interessen, zu erhöhen und die Kirchen so zum größten Museum Europas zu machen.
• Die finanziellen Zuwendungen zur Bewahrung der Gottesdienststätten langfristig zu sichern.
• Die breite Öffentlichkeit mit mehrsprachigen Informationen über kunsthistorische und bauliche Hinweise sowie über Öffnungszeiten und Bedarfe für Erhaltungsmaßnehmen zu versorgen (auch per Smartphone, PC oder Tablet).
FRH verfolgt also mit dem Internetportal Religiana im Prinzip dieselben Ziele wie der FAK. Die kostenlose Inanspruchnahme kann das Anliegen und die Bedarfe eines jeden lokalen Fördervereins mit dessen Hilfe nunmehr aber auf eine wesentlich solidere Basis stellen und somit auch auf breitere Unterstützung hoffen lassen.
Dr. Uwe Otzen