Kirche Lühsdorf – die erfolgreiche Sanierung der Dorfkirche und mehr …

Helmut Theo Herbert ist Vorsitzender des Förderkreises „Wir in Lühsdorf“ e.V.

Unsere Kirche trägt seit ihrem Bau eine statische Fehlberechnung in sich. Diese hatte zur Folge, dass die Last des Dachs seit Jahrzehnten auf die Außenmauern drückt. Rißbildungen im Mauerwerk, Schäden am Dach und Feuchtigkeitseintrag waren die Folgen, die letztendlich auch die Wandmalerei innen erheblich beeinträchtigt haben. Ohne ein energisches Eingreifen, wäre der Bestand der Kirche gefährdet gewesen.
Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Lühsdorf (Potsdam-Mittelmark) handelte also. Die Kostenschätzung eines Ing.-Büros wies eine Summe von 227.000 Euro aus, die benötigt wurde, um eine Sanierung von Dach und Hülle zu bewerkstelligen.
Die Finanzierung wurde durch Mittel der Kirchgemeinde, Unterstützung des Kirchenkreises und der Landeskirche sowie der Stiftung KiBa und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sichergestellt. Der größte Anteil an der Finanzierung wurde durch LEADER-Mittel der Europäischen Union übernommen. Wobei es hier nicht nur „einfach“ um die Förderung ging. Die Zusammenarbeit mit der LAG Fläming-Havel war insgesamt eine sehr gute Begleitung und die Sanierung der Kirche wurde in ein Konzept „Dorfmitte“ eingegliedert, an welchem auch in Zukunft weiter gearbeitet wird.

Die Dorfkirche Lühsdorf (Potsdam-Mittelmark) Foto: Autor


Im August 2018 erhielt der GKR die Baugenehmigung und im Mai 2019 die Genehmigung des zuständigen Landesamts in Potsdam. Die eigentliche Bauphase gestaltete sich als eine kleine Herausforderung, da die erste Coronawelle zu verkraften war und die Holzlieferungen schwer zu terminieren waren. Jedoch durch eine gute Bauleitung und die zielorientierte Unterstützung der Baupflegerin des Kirchenkreises wurde letztendlich der Zeitplan nicht überschritten und der genehmigte Finanzrahmen als „Punktlandung“ eingehalten.
Ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, welches der Verein „Wir in Lühsdorf e.V.“ vom Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. erhalten hatte wurde ebenfalls in die Kirche investiert. 1.000 Euro für die Bautätigkeit. Die weiteren Mittel für Barrierefreiheit und Restaurierung des Kirchenleuchters. Für die Restaurierung des Kirchenleuchters konnten durch Spenden insgesamt 4.500 Euro erzielt werden.
Seit einem Jahr ist die Kirche wieder „im Dienst“ und steht für monatliche Gottesdienste zur Verfügung. Darüber hinaus auch für Mitgliederversammlungn, Sitzungen des Ortsbeirats oder zur letzten Bundestagswahl als Wahllokal.
Und es geht weiter – eine Begehung des Denkmalschutzes nach Beendigung der Sanierungsarbeiten ergab, dass die stark beeinträchtigte Wandmalerei im Innenraum erhaltenswert ist und nun läuft ein Antrag auf Denkmalhilfe beim zuständigen Ministerium. Und die erforderlichen 20% Eigenmittel in Höhe von 10.000 Euro sind durch Spenden (fast) erbracht.
Die Sanierung der Kirche hat dem Dorf insgesamt einen Anschub gegeben. Dadurch, dass die Stiftung KiBa die Gewährung einer Förderung in Höhe von 10.000 Euro abhängig gemacht hat von einer Eigenbeteiligung des Dorfes in Höhe von 1.000 Euro, war dies die Geburtsstunde des „Wir in Lühsdorf e.V.“ Der Verein hat aber nicht nur die Kirche unterstützt, sondern der Gemeinsamkeit in Lühsdorf insgesamt gut getan. So hat der Verein die Mittel für einen Volleyball-Platz sowie für eine Sitzbankgruppe beim Spielplatz bereitgestellt und ein neues größeres Festzelt steht kurz vor der Anschaffung.
Und als herausfordernde Aufgabe nach der Dorfkirche steht die alte Dorfschule gleich neben der Kirche an. Weiter geht’s …


Helmut Theo Herbert

Vorheriger Beitrag
Festgottesdienst in Halbe (Landkreis Dahme-Spree)

Die Kirchengemeinde Halbe feierte am 10. Oktober 2021 den Abschluss der denkmalgerechten Sanierung ihres Gemeindezentrums. Superintendentin Dr. Katrin Rudolph und Pfarrer Jürgen Behnken bedankten sich herzlich bei der Vorsitzenden des […]

weiterlesen
Nächster Beitrag
Kriegsgott und Friedensgott

Die Wetterfahne der St. Bricciuskirche in Bad Belzig Gerke Pachali ist Pfarrer im Ruhestand und lebt in Krahne bei Brandenburg an der Havel. Drei Sprachen benötigt man zum Theologiestudium. Latein […]

weiterlesen