Was uns bewegt – der Vorstand berichtet

Warum unsere Stiftung gebraucht wird

Dorfkirchen sind „in“. Seit einigen Jahren werden in ganz Deutschland von allen möglichen Organisationen immer mehr Stiftungen zu Gunsten von Dorfkirchen gegründet – regional oder national. FAK und Stiftung KiBa lagen also mit ihrer Initiative zur Gründung der Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen nicht falsch. Aber was treibt die Stifter mit einem Male um? Warum beschränkt man sich nicht nur aufs Spenden? Es ist wohl die allgemeine Erkenntnis, dass ein Projekt, bei dessen Verwirklichung man auf Spenden angewiesen ist, verletzbarer ist als eines, das von einer Stiftung unterstützt wird. Spenden sind flüchtig, sie variieren mit den wirtschaftlichen Verhältnissen, Moden und wechseln- den Präferenzen. Stiftungserträge sind da verlässlicher. Und in unserer Zeit der Werteumbrüche weiß man nicht, ob jüngere Generationen in Zukunft noch so viel Geld für Kirchen als Orte des Glaubens ausgeben wollen, wie unsere Generation das heute noch tut. Genau da können wir durch eine langfristig angelegte Stiftung vorsorgen.

Der Mensch braucht emotionale Werte. Wenn die einen (Religion) zurückgedrängt werden, sucht er sich auf vielfältige Weise Ersatz, erleidet dabei oft Enttäuschung und findet unter anderem Vorzeichen doch wieder zu den ursprünglichen Werten zurück. So kristallisiert sich zum Beispiel aus dem ganzen esoterischen Wildwuchs ein neuer Pfad heraus: der des „spirituellen Tourismus“. Eine geistliche Reise lässt sich durchaus mit einer tatsächlichen Reise verbinden und sinnvoll ergänzen, umgekehrt kann eine tatsächliche Reise auch zu einer geistlichen werden, falls man säkulare Reiseeindrücke intensiv geistig verarbeitet.

Die Kirche von Selbelang vor ihrer Restaurierung.
Die Kirche von Selbelang nach der Restaurierung. Die Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen hat einen Beitrag dafür geleistet, dass diese Wandlung möglich wurde.

Dorfkirchen, die kleinen Stücke geistlicher und weltlicher Kultur vor unserer Haustür, sind die gegebenen Orte für eine solche Einkehr. Sie werden nicht überflüssig, sondern verändern nur ihre Wertigkeit, und sie sind dabei eine ständige Einladung an den Besucher, sich auch wieder mit dem Christentum zu beschäftigen. So wird Religion in der Öffentlichkeit zwar verdrängt, kommt aber über viele Kanäle unter anderem Vorzeichen wieder zurück. Für diese gar nicht so abwegige Entwicklung werden unsere Kirchen gebraucht. Wer da also sagt, Gelder für Kirchengebäude, in die niemand mehr hineingeht, seien Verschwendung, der ist auf dem falschen Weg. Kirchen haben auch heute noch eine Aufgabe und Bedeutung. Die allerdings müsste der Bevölkerung in zeitgemäßer Weise nahegebracht werden.

Unsere Zustifter haben diese Entwicklung intuitiv erkannt und wissen, dass ihr Beitrag Früchte tragen wird; er hilft, unser kulturelles Niveau nicht nur geistig, sondern auch in seinen Bauten für die Zukunft fortzuschreiben.

Wachsende Bereitschaft zur Unterstützung

So erklären wir uns die wachsende Bereitschaft, unsere Stiftung auch über das zehnte Jahr ihres Bestehens hinaus zu unterstützen. Der Beitrag der Stifter wirkt über den Tod hinaus und gibt gleichzeitig das Bewusstsein, etwas Notwendiges, etwas Nützliches und etwas Schönes hinterlassen zu haben. Wir wünschen der Stiftung eine weiterhin gute, solide und erfolgreiche Entwicklung!

Dr. Hans Krag

Vorheriger Beitrag
Vorstand des Förderkreises gewählt

Auf der Mitgliederversammlung des Förderkreises Alte Kirchen am 5. Mai 2018 im Gemeindezentrum der evangelischen Dorfkirche Berlin-Blankenburg wurde der Vorstand neu gewählt bzw. im Amt bestätigt. Bisher gehörten dem Vorstand […]

weiterlesen
Nächster Beitrag
Mitgliederversammlung / Fakten aus dem Bericht des Vorstandes

Gut vorbereitet auf das Europäische Kulturerbejahr 2018 Auf Initiative der Europäischen Kommission wurde das Jahr 2018 zum Europäischen Kulturerbejahr deklariert. Bereits im Vorfeld beteiligte sich der FAK an der inhaltlichen […]

weiterlesen