Waldkirche Darsikow

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Steckbrief
16818 Temnitzquell OT Darsikow Ostprignitz-Ruppin
Neugotischer Feldsteinbau von 1832 mit klassizistischer Innenausstattung, im Wald gelegen März bis Sept. Sa, So 15 - 18 Uhr offen, sonst Schlüssel bei Sibille Podorf, Tel 0178-8742832, oder Isolde Lange in Rägelin, Tel 033924-79170, www.kirche-darsikow.de
Kleine Kirche Darsikow e.V.
Sibille Podorf
Darsikow 3
16818 Temnitzquell OT Rägelin
Tel.: 03 39 24 - 7 90 58
E-Mail: darsikow@web.de

Homepage des Fördervereins

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    Waldkirche Darsikow
    Dorfkirche des Monats August 2016, Juli 2010
    Nur auf wirklich guten Landkarten ist der kleine Ort Darsikow, etwa auf halbem Wege zwischen Neuruppin und Wittstock nahe Autobahn A 20 gelegen, zu finden. Ganze 12 Einwohner leben in den wenigen Häusern inmitten idyllischer Natur. Urkundlich erstmalig erwähnt wird der Ort in einer Urkunde von 1320, nach der Herzog Heinrich II. von Mecklenburg dem Havelberger Bischof einige Orte überlässt, die bisher im Besitz des Klosters Doberan waren, darunter Darsikow. Spätestens im 15. Jahrhundert scheint das Dorf der mittelalterlichen Agrarkrise zum Opfer gefallen zu sein, mehrfach wird es in den Aufzeichnungen als wüste Feldmark in unterschiedlichem Besitz bezeichnet. Schließlich errichtet die in Horst ansässige Familie von Blumenthal hier ein Vorwerk. Auch dieses Vorwerk wechselt häufig den Eigentümer, bis es schließlich 1818 in den Besitz des Amtmanns Carl Johann Hartwig Binder. Obwohl Darsikow damals gerade einmal zwölf Feuerstellen besitzt, lässt Binder 1832 eine Kapelle errichten, die laut heute noch vorhandener Inschrift „Der Andacht und Verehrung des Herrn geweiht“ ist. Es entsteht ein schlichter, nahezu quadratischer Bau aus unregelmäßig gespaltenen Feldsteinen, sogenanntem Zyklopenmauerwerk, mit einem einfachen verbretterten Dachreiter. Als Schmuckelemente werden lediglich für die Gebäudekanten, das Gesims und die Fensterleibungen Backsteine verwendet. Bereits in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts finden in der Darsikower Kirche die letzten Gottesdienste statt, danach fiel sie in einen langen Dornröschenschlaf. Seit einem knappen Jahr nun versucht ein Förderverein, die inzwischen in Privatbesitz befindliche Kirche aus eben diesem Schlaf zu erwecken und wieder mit Leben zu erfüllen. Laut Nutzungskonzept des Vereins gibt es große Pläne für das kleine Gotteshaus. Konzerte, Ausstellungen und Lesungen könnten hier ebenso stattfinden wie private Familienfeiern. Fahrradtouristen stünde ein Rastplatz für die Seele zur Verfügung. Doch auch Gottesdienste sollen nach dem Willen der Darsikower zu den besonderen Festen des Kirchenjahres hier wieder stattfinden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Noch ist das Dach undicht und der Turmaufsatz vom Einsturz bedroht. Fenster sind kaputt. Die Kanzel liegt in einer Ecke. Inzwischen haben die Vereinsmitglieder eine Stützkonstruktion in den Kirchenraum eingebracht und das Umfeld von Wildwuchs befreit. Eine Kirchen- und Ortschronik ist in Arbeit, die Ergebnisse der Geschichtsforschung sollen in einem Schaukasten vorgestellt werden. Sogar die ehemals im Dachreiter befindliche Glocke, gegossen 1898 von der Gießerei Gustav Collier in Zehlendorf, haben die Vereinsmitglieder wiedergefunden. Nach Aufgabe des Kirchengebäudes gelangte sie in die Stephanus-Werkstätten im Stift Heilbrunn. Bevor über eine Rückkehr der Glocke nach Darsikow nachgedacht wird, gibt es viel zu tun. Die Vereinsmitglieder sind erst am Beginn ihrer Bemühungen. Zahlreiche bürokratische Hürden sind zu nehmen: die Anmeldung des Vereins beim Amtsgericht und beim zuständigen Finanzamt, die Formulierung des Bauantrages und die Beantragung von Fördermitteln. Und selbst wenn es zu einer Förderung der Instandsetzung kommt, muss irgendwie noch der finanzielle Eigenanteil aufgebracht werden. Doch die Darsikower sind optimistisch und haben ein ehrgeiziges Ziel: Vor knapp fünfzig Jahren hat ein heute im benachbarten Rägelin lebendes Ehepaar als letzte in dieser Kirche geheiratet. Am liebsten würden sie die Goldene Hochzeit in der sanierten Darsikower Kirche feiern. Weitere Informationen: Verein Kleine Kirche Darsikow e.V.; Sibille Podorf; Tel.: ( 03 39 24) 7 90 58; E-Mail: darsikow@web.de.

    Zum Weiterlesen: Märkische Allgemeine vom 24. September 2010: Förderverein hat Darsikower Glocke wiedergefunden und sammelt nun Spenden, um sie auszulösen Märkische Allgemeine vom 17. November 2010: Verein bekommt keine Fördermittel für die Sanierung der Darsikower Kirche Märkische Allgemeine vom 04. April 2011: Sonnenstunden für ein Kirchlein Märkische Allgemeine vom 13. Januar 2012: Auf dem Weg der Besserung Märkische Oderzeitung vom 18. Januar 2012: Frischer Wind fürs Darsikower Kleinod Märkische Allgemeine vom 19. März 2012: Die Restaurierung der Darsikower Kirche hat begonnen Märkische Oderzeitung vom 05. April 2012: Kleine Kirche, großes Tamtam Märkische Onlinezeitung vom 05. Dezember 2014: Denkmalschützer mit Skalpell Märkische Allgemeine vom 23. Mai 2016: Waldkirche in Darsikow eingeweiht