Dorfkirche Staupitz

Beitragsbild: Claudia Rückert

Diese Kirche ist nicht offen.
Steckbrief
03238 Gorden-Staupitz Elbe-Elster
Verputzter Saalbau von 1717 mit freistehendem hölzernen Glockenturm von 1888; Kanzelaltar, restaurierter Taufengel Ansprechpartner vor Ort: Karola Noack, Tel 035325-18593; Andrea Brettin, Tel. 035325-17682; Harald Schneider, Tel. 035325-332
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    Dorfkirche Staupitz
    Dorfkirche des Monats Januar 2022

    „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Diesen Spruch aus Psalm 91 zitierte Pfarrerin Ute Wendel in ihrer Predigt am 3. Oktober 2021, als im Rahmen des Erntedank-Gottesdienstes der restaurierte Taufengel in die Staupitzer Kirche zurückkehrte. 

    Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort als „Stupozke“ 1231 im Urkundenbuch des Klosters Dobrilugk. Vermutlich verfügte das Dorf damals auch schon über ein Kirchengebäude. In den Kirchenbüchern ist zu lesen, dass die alte Kirche – vermutlich auch Zerstörungen durch den Dreißigjährigen Krieg geschuldet – 1685 „altershalber abgebrochen“ werden musste. Ob es sich dabei noch um den mittelalterlichen Ursprungsbau handelte, wissen wir nicht. Erst im Jahr 1717 wurde der noch heute den Mittelpunkt des Dorfes bildende Kirchenneubau fertiggestellt, ein breiter, verputzter, einfach gehaltener Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss. Der südlich stehende Glockenturm, teils aus Backstein, teils eine verbretterte Holzkonstruktion, kam erst 1888 dazu. Schlicht ist auch die Ausstattung des Kircheninnenraumes: eine dreiseitige Empore, ein Pfarrstuhl sowie ein um 1832 entstandener, weiß gestrichener Kanzelaltar mit Pilastern und Seitenwangen. Und dann ist da neuerdings wieder der Taufengel, den man im Ort eigentlich schon vergessen hatte. Vermutlich bereits im 19. Jahrhundert als „unmodern“ aus der Kirche entfernt, lagerte er lange Zeit im Kunstgutdepot des Kirchlichen Bauamtes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO); nur ein kleiner Zettel wies auf seine ursprüngliche Herkunft hin. Ursprünglich nahezu in aufrechter Haltung schwebend, hielt er mit beiden Händen ein nicht mehr vorhandenes Spruchband, das mit der Aufschrift „Friede auf Erden“ nun neu angefertigt wurde .Die ungewöhnlich schmale Gestalt wird durch das eng anliegende, fein gefaltete Gewand betont. Das Oberteil mit langen Ärmeln ist in der Taille mit einem Tuch eingeschnürt und am Rücken verlängert. Der Saum schwingt nach hinten aus, beim Untergewand deuten die weich fließenden, wellenartigen Falten eine leichte Bewegung an. Das zweiteilige Gewand war hellgrün gefasst, an den weißen Flügeln sind die Federkiele gelb akzentuiert. Die Befestigung der Flügel am Korpus erfolgte mittels eines eingelassenen Bandeisens

    Inzwischen hatten sich die Arme an den Leimflächen gelöst. Abgebrochen und verloren waren zudem Teile der Füße. Holzwurmbefall hatte besonders im vorderen Teil des Gewandes zu Schäden geführt. Klaffende Trocknungsrisse stellten ein weiteres Schadensbild dar. Die Oberfläche war stark verschmutzt, Lockerungen hatten zu partiellen Verlusten der originalen Malschicht geführt. 

    Der Holzschnitzer Claus Spies und die Restauratorin Silvia Koch aus Berlin haben ganze Arbeit geleistet und dem Taufengel seine ursprüngliche Schönheit zurückgegeben. Den größten Teil der Finanzierung übernahm der Förderkreis Alte Kirchen. Der Engel hat seinen Platz in der Nähe des Taufsteins gefunden und wartet nun darauf, dem ersten Täufling seiner neuen Amtszeit den Segen zu spenden. 

    Weitere Informationen: Pfarrerin Uta Wendel; Kirchstraße 4; 03253 Doberlig-Kirchhain; Tel.: 035322-15004; Mail: pfarramt-sued@kirche-finsterwalde.de