Dorfkirche Saaringen

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Steckbrief
14776 Brandenburg/Havel OT Saaringen Stadt Brandenburg
Bescheidener barocker Putzbau mit bauzeitlichem Kanzelaltar Schlüssel bei Gisela Stremkus, Saaringer Dorfstr. 7, Tel. 03381-222855, oder bei Fam. Henkel, Saaringer Dorfstr. 10, Tel. 03381-222843
Förderverein Saaringer Dorfkirche e.V.
Herr Matthias Reichelt
Saaringer Dorfstraße 6 A
14776 Brandenburg-Saaringen
Tel.: 03381 - 796 60 56
E-Mail: matthias.reichelt@freenet.de
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    Dorfkirche Saaringen
    Dorfkirche des Monats Oktober 2004

    Ende August trafen sich die Mitglieder des Fördervereins Saaringer Dorfkirche zu ihrer alljährlichen Mitgliederversammlung. Mit Stolz und einigem Erstaunen über die eigene Arbeit konnten sie konstatieren: Nach siebenjähriger Vereinstätigkeit ist die Instandsetzung des Kirchengebäudes im Wesentlichen abgeschlossen.

    Im Herbst 1997 bot die etwa 200 Jahre alte Dorfkirche in dem direkt an der Havel gelegenen 50-Einwohner-Ort Saaringen (nur wenige Kilometer östlich der Stadt Brandenburg) einen reichlich desolaten Anblick. Teile des Gesimses waren herausgebrochen, tragende Balken im Dachstuhl kaputt und im Inneren hinderte nur der schlichte Kanzelaltar die gipsgeputzte Zwischendecke am endgültigen Abstürzen. Nach langen Diskussionen im Gemeindekirchenrat stellte die überforderte Kirchengemeinde einen Antrag auf Streichung des Gebäudes aus der Denkmalliste und Genehmigung des Abbruchs.

    In Saaringen stieß diese Entscheidung jedoch nicht auf ungeteilte Zustimmung. Der Förderkreis Alte Kirchen bot sich als Vermittler an. In Gesprächen mit dem Landesdenkmalamt und dem Kulturministerium gelang es, den ersten Abbruch eines Kirchengebäudes im Land Brandenburg nach der Wende zu verhindern.

    Schwieriger gestalteten sich anfangs die Gespräche mit der Kirchengemeinde. Das Angebot, eine vorläufige Notsicherung zu finanzieren, wurde abgelehnt. Auf Initiative des Saaringer Ehepaars Helmcke und unter Beteiligung engagierter Einwohner gründete sich ein örtlicher Förderverein, der die Kirche in sein Eigentum übernahm, um die dringend notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen durchführen zu können.

    Auf der damals bauaufsichtlich gesperrten Baustelle fand im Frühjahr 1998 ein Klavierkonzert zu vier Händen statt, um das lange Zeit ungenutzte Kirchengebäude wieder ins Bewusstsein der Einwohner zu bringen. Durch viele Einzelspenden, kostenlose Sachleistungen der beteiligten Baubetriebe, den Einsatz von ABM-Kräften und natürlich durch den Einsatz von Fördermitteln und Zuwendungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten die Sanierungsarbeiten im Außenbereich unter der engagierten Bauleitung des Brandenburger Architekturbüros Wolfram und Nikolai innerhalb weniger Jahre abgeschlossen werden.

    Für die Nutzung der Saaringer Kirche erarbeitete der Verein bereits frühzeitig ein umfangreiches Konzept. Regelmäßig finden jetzt Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen und Dorffeste unter Einbeziehung des Kirchenraumes statt. Die Kirchengemeinde, die ihr Gebäude bereits aufgegeben hatte, feiert ñ zu Ostern, Erntedank und Weihnachten ñ wieder Gottesdienste im renovierten Gotteshaus.

    Mittlerweile ist auch die Sanierung des Innenraumes so gut wie abgeschlossen. Den mächtigen Kronleuchter hatte ein Metallrestaurator aus Sachsen kostenlos aufgearbeitet. Für andere Ausstattungsstücke, wie Altar und Taufe, fanden sich Spender und Sponsoren.

    Zum Abschluss der kürzlich abgehaltenen Vereinsversammlung bemerkte eine der Anwesenden, ihr sei so feierlich zu Mute und fragte, ob man nicht ein Lied anstimmen wolle. Harmoniumklänge begleiteten die ersten drei Strophen von „Geh aus mein Herz und suche Freud.“