Dorfkirche Ogrosen

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Steckbrief
03226 Vetschau/Spreewald OT Ogrosen Oberspreewald-Lausitz
Putzbau von 1760 mit dreiseitigem Ostschluss, Feldsteinturm Ende 13. Jh., Kanzelaltar 1760, Epitaphien der Familie v. Stutterheim Sa u. So 9 - 18 Uhr offen, wochentags anmelden bei Edelgard Luge, Dorfstr. 6, Tel. 035436-4044, oder bei Christel Paulick, Missener Str. 6, Tel. 0151-54633744. Für angemeldete Gruppen ab 8 Personen gibt es im Pfarrhaus Kaffee u. Kuchen.
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    Dorfkirche Ogrosen
    Dorfkirche des Monats Februar 2007
    Im vergangenen Jahr 2006 veröffentlichte die evangelische Kirchengemeinde Ogrosen einen ungewöhnlichen Spendenaufruf: Gesucht wurden 250.000 Menschen, die jeweils einen Euro für die Sanierung der Dorfkirche geben sollten. Die Ogrosener Kirche ist ein einfacher barocker Putzbau mit Stichbogenfenstern und einem dreiseitigen Ostschluss, entstanden im Jahre 1770. Der imposante Feldsteinturm mit dem abgestuften, spitzbogigen Westportal stammt bereits aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und erinnert an einen Vorgängerbau des heutigen Kirchengebäudes. Seinen barocken Aufsatz mit verschieferter Haube und Laterne erhielt der Turm wohl zur Zeit der Neuerrichtung des Kirchenschiffes. Vom Barock geprägt ist auch der Innenraum mit der einfachen Putzdecke und der umlaufenden, von toskanischen Säulen getragenen, Empore. In die Ostempore eingebunden ist ein steiler, einfacher Kanzelaltar, der von einer Strahlensonne bekrönt wird. Doch auch aus dem Vorgängerbau blieben Ausstattungsstücke erhalten: Eine große, achtseitige, gotische Sandsteintaufe war viele Jahre vergraben, bevor sie um 1965 wiedergefunden und in die Kirche gebracht wurde. An der Südwand erinnern acht Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert an die Familie von Stutternheim, die bis 1924 das Patronat über das Dorf innehatte. Insgesamt bietet der Innenraum der Ogrosener Kirche einen stimmigen Anblick. Zu sehen ist auf den ersten Blick jedoch auch, dass Instandsetzungsarbeiten dringend vonnöten wären. Wie zahlreiche weitere Orte der Region stand auch Ogrosen bis 1989 auf einer Liste von Siedlungen, die dem Braunkohleabbau weichen sollten. Als mit der Wende die Gefahr der Abbaggerung verschwunden war, konnte zu Beginn der neunziger Jahre die Eindeckung von Turm und Kirchenschiff erneuert werden. Doch es bleibt noch viel zu tun, um das Gotteshaus wieder in einen guten baulichen Zustand zu versetzen. Die nach Verlusten des alten Bronzegeläuts nach dem Ersten Weltkrieg angeschafften Stahlglocken haben den Glockenstuhl beschädigt und Risse im Mauerwerk erzeugt. Schädlingsbefall hat der Konstruktion des Dachstuhls zugesetzt. Im Innenraum fällt der Putz von Decke und Wänden. Der Holzwurmbefall des Inventars müsste gestoppt werden. Und langfristig möchte die Gemeinde auch die 1874 von der Firma Schröther aus Sonnewalde geschaffene Orgel wieder spielbar machen. Es gibt also für die Zukunft viel zu tun an der Ogrosener Kirche. Eine aktive Gemeinde tut alles, um bald mit den notwendigen Sanierungsarbeiten beginnen zu können. Über den ungewöhnlichen Spendenaufruf berichtete kürzlich sogar die Frankfurter Allgemeine Zeitung, was unter anderem einen Geschäftsmann dazu bewog, mal eben 10.000 Euro zu schicken. Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit: Wenn die Einzelspenden höher sind, bräuchte man nicht auf 250.000 hilfswillige Menschen zu warten. Weitere Auskünfte: Christel Paulick; Missener Str. 6; 03226 Vetschau / OT Ogrosen; Tel.: (03 54 36) 40 58
    Zum Weiterlesen: Broschüre Offene Kirchen 2009, S. 12: Das Wunder von Ogrosen von Kara Huber Lausitzer Rundschau vom 11. September 2007: Ogrosener wollen ihre Kirche im Dorf behalten Lausitzer Rundschau vom 19. Mai 2008: Ogrosener sammelten bisher fast 50 000 Euro für ihre Kirche Lausitzer Rundschau vom 24. April 2009: Spenden für Ogrosens Feldsteinkirche reißen nicht ab Lausitzer Rundschau vom 03. Oktober 2009: Therapie für die Kirche Lausitzer Rundschau vom 28. Dezember 2009: 150 Glöckchen ersetzen Kirchengeläut Lausitzer Rundschau vom 03. Februar 2010: Christel Paulick setzte Spendenmarathon zur Sanierung der Kirche in Ogrosen in Gang Lausitzer Rundschau vom 07. Mai 2011: Handwerker putzen Kirche heraus Lausitzer Rundschau vom 08. September 2011: Ein Dorf saniert seine Kirche Lausitzer Rundschau vom 05. Januar 2012: Erstmals Benefizkonzert im Sommer Lausitzer Rundschau vom 24. Mai 2012: Nimmer müde für die kleine Kirche Lausitzer Rundschau vom 09. April 2013: Ogrosener Dorfkirche für Hunderttausende Euro saniert Lausitzer Rundschau vom 15. Mai 2013: Die Ogrosener Kirche und ihre Hüter Lausitzer Rundschau vom 27. Mai 2013: Ein Glückstag für Ogrosen Lausitzer Rundschau vom 17. August 2013: Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz Lausitzer Rundschau vom 17. Dezember 2015: 8000 Euro fehlen für die Sanierung der kleinen Orgel