Dorfkirche Lindena

Diese Kirche ist nicht offen.
Steckbrief
03253 Schönborn OT Lindena Elbe-Elster
Dörfliche Basilika aus Backstein mit eingezogenem Chor und Apsis; Stifterbild (um 1220) im nördlichen Apsisfenster; gotischer Schnitzaltar umd Taufstein; Triumpfkreuz (Anfang 16. Jh.), Einbaumtruhe (um 1220).
Angaben korrigieren oder ergänzen

    Angaben korrigieren oder ergänzen

    Wir prüfen die Informationen und behalten uns die Veröffentlichung vor. Die Daten werden elektronisch gespeichert. Sie werden nicht für weitere Angebote verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

    Dorfkirche Lindena
    Dorfkirche des Monats Januar 2012
    Inmitten einer ausgedehnten Wiesen- und Teichlandschaft liegt, in der Nachbarschaft des ehemaligen Zisterzienserklosters Dobrilugk (heute Doberlug-Kirchhain), das Dorf Lindena. Am 3. Mai 1228 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Bereits um 1200 jedoch wurde in dem Dorf, das sich im Besitz des Dobrilugker Klosters befand, mit dem Bau einer Kirche begonnen. Aus dieser Zeit blieb der untere Teil des Turmes erhalten, der aus dem in der Region häufig verwendeten Raseneisenstein besteht. Nach einer zu vermutenden Änderung der Bauplanungen nur wenige Jahrzehnte später entstand die heutige Kirche: eine kleine, äußerst anspruchsvolle, schön gestaffelte Basilika aus Backsteinen im Klosterformat mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis, die als „Schulbau“ des Klosters Dobrilugk gilt. In der Apsis und im nördlichen Obergaden blieben die spätromanischen Fensteröffnungen der Bauzeit erhalten. Das Portal am südlichen Seitenschiff und die Priesterpforte auf der südlichen Chorseite besitzen sogar noch ihre mittelalterlichen Türblätter. Mit einem Stifterbild des Ritters „Volmarus von Lienwerde“, im nördlichen Apsisfenster, einer großen Sandsteintaufe und einer Einbaumtruhe aus der Zeit um 1220 blieben Ausstattungsstücke erhalten, die ñ wie auch Teile der ornamentalen Wandmalereien ñ aus der Entstehungszeit des Kirchengebäudes stammen. Der hölzerne Altaraufsatz mit zahleichen qualitätsvollen Schnitzfiguren und wunderschönen Tafelbildern auf den Außenseiten der Altarflügel entstand zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Im Mittelfeld steht Maria zwischen Johannes dem Täufer und Johannes dem Apostel. Neben weiteren Heiligenfiguren sind in den Seitenflügeln ñ selten für diese Region ñ elf der vierzehn Nothelfer zu sehen. Ein zeitgleich mit dem Retabel entstandenes Triumphkruzifix, eine Renaissance-Kanzel sowie die restaurierte, 1874 von dem Frankfurter Instrumentenbauer Wilhelm Sauer geschaffene, zweimanualige Orgel komplettieren das Inventar und machen in ihrer Gesamtheit den Raum zu einem der ansprechendsten der Umgebung. Leider ist diese Schönheit zum Teil bedroht. Das größte Problem ist Feuchtigkeit, die an zahlreichen Stellen dem Gebäude zu schaffen macht. Dachkonstruktion und Gewölbe sind gefährdet und harren einer Sanierung. Vor allem jedoch hat die aufsteigende Nässe den Turmsockel angegriffen, dessen Baumaterial ñ der bereits erwähnte Raseneisenstein ñ besonders intensiv auf Umwelteinflüsse reagiert. Im Rahmen eines Modellprojektes des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege wurden bereits vor etwa zehn Jahren verschiedene Möglichkeiten zur Stabilisierung des Steinmaterials getestet. Das Mauerwerk zeigt zum Teil klaffende Risse, vor allem am Turm und über den Fensterstürzen. Im Turm sollten die früher vorhandenen Geschossdecken wieder eingezogen werden, um die Stabilität zu erhöhen. Maueröffnungen sollten durch Fenster oder Schallluken geschlossen werden, um das Eindringen von Vögeln zu verhindern. Im Innenraum sind große Teile des Inventars durch Holzschädlinge angegriffen. Vor allem der Altar wartet dringend auf eine Restaurierung. An den aus mindestens drei mittelalterlichen Gestaltungsphasen stammenden Wandmalereien wurden in den vergangenen Jahren erste Untersuchungen, Freilegungen und Proberestaurierungen durchgeführt; ein umfassendes Konzept für die Innenfassung des Raumes steht jedoch noch aus. Für die notwendigen Arbeiten an der Lindenaer Kirche ist viel Geld nötig. Da der Ort sich an der neu installierten „Kirchenstraße Elbe-Elster“ beteiligt, hofft man auf Mittel aus Fördertöpfen der Europäischen Union. Zumindest für die Rettung des Altarretabels hat eine Aktionsgruppe um Pfarrer Fred Pohle in den letzten Jahren bereits Benefizkonzerte veranstaltet und Spenden gesammelt.
    Zum Weiterlesen: Lausitzer Rundschau vom 21. Juni 2012: ILE-Fördermittel für sanierungsbedürftige Lindenaer Kirche Lausitzer Rundschau vom 01. August 2013: Verborgene Schätze sichern Lausitzer Rundschau vom 29. April 2014: Langer Atem hat sich ausgezahlt Lausitzer Rundschau vom 02. März 2016: Der Schnitzaltar der Lindenaer Kirche ist in Berlin zur Kur