Dorfkirche Landin

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Steckbrief
14715 Kotzen OT Landin Havelland
Anfang des 18. Jh. als Ziegelfachwerkbau über rechteckigem Grundriss errichtet, vermutlich an der Stelle eines Vorgängerbaus, wovon der Ostgiebel, die Nordseite und die dortige Vorhalle noch heute zeugen. Der Westgiebel wurde 1865, die Südwand im späten 19. Jh. aus Backstein erneuert; verbretterter Westdachturm mit schiefergedeckter Schweifhaube; schöner Kanzelaltar (1736). Kirchenschlüssel bei Herrn Gert Dittrich, Tel. 0151-17339900
Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Landin e.V.
Gert Dittrich
Steintraße 13
14715 Kotzen OT Landin
Tel.: 0151 - 17 33 99 00
E-Mail: kirche@landin-havelland.de

Homepage des Fördervereins

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    Dorfkirche Landin
    Dorfkirche des Monats Mai 2015
    Nach dem Erscheinen des fünften Bandes seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg („Fünf Schlösser“ im Oktober 1888) trug der fast siebzigjährige Theodor Fontane sich mit dem Gedanken, ein umfangreiches Buch über die im Havelland weitverzweigte Familie von Bredow zu schreiben. Nach umfangreichem Quellenstudium reiste Fontane am 27. Mai 1889 nach Landin, um, wie er am Tag zuvor seiner Tochter Mete mitteilte, „von diesem Hauptquartier aus meine Fahrten auf die Bredow-Güter, ungefähr 20, anzutreten“. Aus dem Buchprojekt wurde nichts, aber es sind umfangreiche Vorarbeiten erhalten, die wieder einmal zeigen, dass Fontane weniger an Architektur oder Kunstgeschichte interessiert war als am preußischen Adel, dessen Chronist er in seinen Reisebeschreibungen hauptsächlich war. Die Landiner Kirche wird in seinen Notizen nicht einmal erwähnt. Das zum „Ländchen Friesack“ gehörende Dorf Landin wird 1353 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1480 und bis zum Kriegsende 1945 ist Landin durchgängig im Besitz eines Zweiges der bereits erwähnten Familie von Bredow. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts heißt der Gutsherr Ludwig von Bredow. Dieser ist durch eine erfolgreiche und glanzvolle Militärlaufbahn zu Wohlstand gelangt und lässt nach der Eheschließung mit seiner zweiten Frau Johanna Wilhelmine Freiin von Metzsch im Jahr 1704 ein repräsentatives barockes Herrenhaus errichten, das in den letzten Tages des Zweiten Weltkrieges durch einen Brand leider völlig zerstört wurde. Etwa zeitgleich entstand auch die heutige Dorfkirche, die vermutlich einen marode gewordenen Vorgängerbau ersetzte, denn bereits in einem Visitationsbericht des 16. Jahrhunderts wird ein Gotteshaus in Landin als Filiale des benachbarten Dorfes Kriele genannt. Die Landiner Kirche, auf einer leichten Anhöhe gelegen, ist ein schlichter Fachwerkbau mit heute sichtbarer Ziegelausfachung. Ursprünglich waren die Gefache verputzt und setzten sich mit weißer Farbe gegen die schwarze Holzkonstruktion ab. Westgiebel und Südwand wurden in späterer Zeit massiv erneuert. Der jetzt verbretterte und mit Schiefer gedeckte Turmaufsatz trägt eine geschweifte „welsche“ Haube mit geschlossener, zwiebelbekrönter Laterne. Der Innenraum ist flachgedeckt. Aus dem Jahr 1736 stammt der schlichte Kanzelaltar, dessen einziger Schmuck – zwei kleine Engelsfiguren – gegenwärtig ausgelagert ist. Ursprünglich befand sich in der Kirche auch ein Taufengel, von dem jedoch bereits 1913 in dem Band „Die Kunstdenkmäler des Kreises Westhavelland“ lediglich berichtet wurde, dass er „in Trümmern auf dem Kirchenboden“ liegt. Heute befindet sich das inzwischen gesicherte und konservierte Fragment des relativ kleinen Engels im Altarraum der Dorfkirche Nennhausen. Insgesamt bietet der Innenraum der Landiner Kirche einen ziemlich desolaten Anblick. Es ist auf den ersten Blick zu sehen, dass hier seit vielen Jahren keine Gottesdienste mehr stattfanden. Die Kirche ist gegenwärtig aufgrund massiver Bauschäden nicht nutzbar und droht endgültig zu verfallen. Nachdem 1993 Sicherungsarbeiten am Kirchturm begonnen hatten, wurden wegen mangelnder Geldmittel – und vielleicht auch wegen mangelnden Interesses von Seiten der Kirchengemeinde – keine weiteren Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Seit wenigen Monaten gibt es nun einen kleinen Hoffnungsschimmer. Mit vorausgehender Hilfe des Förderkreises Alte Kirchen gründete sich im Februar der „Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Landin“. Der Verein möchte die Kirche langfristig instand setzen und sie unter anderem für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen nutzen. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde soll dafür ein tragfähiges Nutzungskonzept entwickelt werden. Der Förderkreis Alte Kirchen wünscht dem jungen Verein viel Erfolg und bietet langfristig seine weitere Unterstützung an. Weitere Informationen: Förderverein zum Erhalt der Dorfkirche Landin e.V.; Gert Dittrich; Steinstr. 13; 14715 Kotzen / OT Landin; Tel.: 0151-17339900
    Zum Weiterlesen: Märkische Allgemeine vom 24. Juli 2015: Verein will Dorfkirche vor Verfall retten Der Förderkreis gehört zu den Preisträgern der Ausschreibung „Startkapital für Kirchen-Fördervereine 2016“ Märkische Allgemeine vom 22. Juli 2018: Über 400 000 Euro für die Kirchensanierung Märkische Allgemeine vom 30. September 2018: 1. Spatenstich als Sanierungsbeginn Mitteilungsblatt Dezember 2018: Nun geht es endlich los in Landin