Dorfkirche Hoppenrade bei Wustermark

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Steckbrief
14641 Wustermark OT Hoppenrade Havelland
Backsteinbau von 1895 mit bauzeitlicher Ausstattung Besuchsvereinbarung möglich im Pfarramt Wustermark, Pfarrerin Heike Benzin, Friedrich-Rumpf-Str. 11, Tel. 033234-60276
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    Dorfkirche Hoppenrade bei Wustermark
    Dorfkirche des Monats Juni 2011
    Bei einer Besichtigung der Dorfkirche Hoppenrade vor wenigen Tagen flatterten mehrere Vögel aufgeregt und ängstlich durch das Kirchenschiff. Durch das marode Dach und die nicht minder kaputte Holztonnendecke hatten sie sich in den Sakralbau verirrt und fanden nun nicht mehr heraus. Noch eindrücklicher konnte der notwendige Sanierungsbedarf dem Besucher wohl nicht vor Augen geführt werden. Erstmalig wird das westlich von Falkensee gelegene Dorf Hoppenrade 1354 in einem Pfandbrief des Markgrafen Ludwig der Römer erwähnt. Zwei im Ort vorhandene Rittergüter waren seit Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Ribbeck, die bis 1945 hier ansässig blieb. Seit 2003 ist Hoppenrade Ortsteil der Gemeinde Wustermark. Die erste Kirche, ein einfacher Backsteinbau, stammte vermutlich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und erhielt noch 1850 eine neue Schieferdeckung. Bald danach scheint das Kirchengebäude jedoch bereits baufällig geworden zu sein. Im Oktober 1891 beschließt der Gemeindekirchenrat einen Neubau und beauftragt den Architekten und Königlichen Baurat im Oberpräsidium der Provinz Brandenburg Otto Techow aus Steglitz mit den Planungsaufgaben. Drei Jahre später wird mit dem Abriss der alten Kirche begonnen und am 20. Dezember 1895 wird das neue Gotteshaus feierlich eingeweiht. Entstanden ist ein stattlicher, seltsam asymmetrischer, neuromanischer roter Backsteinbau mit Schieferdeckung. Dem Ostgiebel ist eine Halbkreisapsis vorgelagert, der Glockenturm steht an der Südostecke. Vor dem Westgiebel befindet sich eine Eingangshalle. Giebel und Dächer zieren Kreuze und gusseiserne Schmuckelemente, so sind die Wasserspeier an den vier Ecken des Daches Drachenköpfen nachempfunden. Die Ausstattung des Kirchenraumes ist bescheiden: Der schlichte Altartisch und die Kanzel an der Nordwand des Triumphbogens stammen ebenso aus der Bauzeit wie die leider ziemlich desolate Orgel aus der Wittstocker Werkstatt von Friedrich Hermann Lütkemüller. Erhaltenswert ist ein schön verzierter gusseiserner Kirchenofen, wie man ihn inzwischen selten findet. Als Kuriosum findet sich in der Eingangshalle der barocke Kanzelkorb aus dem Vorgängerbau, der von den sparsamen Hoppenradern einfach zum Wandschrank umfunktioniert wurde. Ebenfalls aus der alten Kirche stammt eine Abendmahlsdarstellung an der Südwand, die einst die Predella des durch Hans Georg von Ribbeck gestifteten Altars bildete.
    Zum Weiterlesen: Märkische Allgemeine vom 07. Mai 2012: Der Schatz von Hoppenrade PreussenSpiegel vom 07. November 2013: Sanierung des Turmes und des Kirchenschiffs Märkische Allgemeine vom 23. Juni 2015: Sitzheizung für Hoppenrader Kirche Märkische Allgemeine vom 28. Dezember 2015: Hoppenrades Glanzstück