Dorfkirche Frankenfelde

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Steckbrief
16269 Wriezen OT Frankenfelde Märkisch-Oderland
Feldsteinbau des 13. Jh., Glasfenster von 1598, Barockturm 1776, Altaraufsatz 17. Jh. Anmeldung u. Schlüssel im Ev. Pfarramt Haselberg, Hauptstr. 7, Tel. 033456-34587, www.pfarrsprengel-haselberg.ekbo.de
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    Dorfkirche Frankenfelde
    Dorfkirche des Monats September 2013
    Die Kirche des zwischen Wriezen und Strausberg gelegenen Dorfes Frankenfelde steht auf einer kleinen Anhöhe inmitten des gepflegten Friedhofes. Schon von weitem bietet das Gebäude einen einladenden Anblick. Der schlichte Feldsteinbau des Kirchenschiffes entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Zwei bauzeitliche Portale blieben auf der Nordseite erhalten. Den imposanten, durch Pilaster gegliederten, barocken Kirchturm mit seinem für die Region ungewöhnlich reichen plastischen Dekor unter der gewölbten Haube ließ 1776 der damalige Besitzer des Rittergutes Frankenfelde, Paul Benedikt von Wolff, errichten. Wolff hatte wenige Jahre zuvor in dem Ort eine Stammschäferei angelegt und züchtete Merinoschafe, deren Wolle europaweit einen hervorragenden Ruf hatte. Vom wirtschaftlichen Erfolg dieser Unternehmung kündet der ungewöhnliche Kirchturm. Im Jahr 1997 befand sich die Frankenfelder Kirche in einem äußerst desolaten Zustand. Zu den Gottesdiensten saß Pfarrer Christian Kohler des Öfteren allein mit einem Kirchenältesten vor dem Altar. Als Kohler jedoch öffentlich die Frage stellte, ob es überhaupt noch lohne, hier eigene Gottesdienste abzuhalten und ob man das Kirchengebäude nicht vielleicht aufgeben solle, regte sich Widerstand im Ort. Als zwei Jahre später die Sanierungsarbeiten begannen, beteiligten sich sämtliche Familien des Dorfes an Spendenaktionen und Arbeitseinsätzen. Und zu den zwischenzeitlich stattfindenden „Baustellen-Gottesdiensten“ war die Frankenfelder Kirche regelmäßig gut gefüllt. Zwischen 1999 und 2002 wurde das Fundament gesichert, der Dachstuhl saniert und das Dach neu gedeckt. Der Turm wurde instandgesetzt und erhielt seine historische Farbfassung in ziegelroten und warmgelben Farbtönen zurück. Bei der Restaurierung des Innenraumes wurden Reste mittelalterlicher Wandmalereien, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert, gefunden und teilweise freigelegt. Die 1851 von dem Freienwalder Instrumentenbauer Georg Miekley geschaffene Orgel wurde restauriert. Sogar eine zweite Glocke konnte wieder gegossen werden. Bei der Einweihung des sanierten Kirchengebäudes wurde ein Schreiben in die vergoldeten Turmkugel eingefügt, in dem es unter anderem heißt: „Im Vertrauen darauf, dass unser Herr seine Kirche trägt und durch die Zeiten begleitet, wollen wir diese Kirche für euch erhalten. Wir wollen an euch weitergeben, was wir empfangen haben.“ Inzwischen finden in der Kirche neben den Gottesdiensten auch Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, Theateraufführungen und Ausstellungen statt. Einzig Altar und Kanzel konnten aus finanziellen Gründen bisher nicht saniert werden. Dabei handelt es sich bei ihnen um äußerst qualitätsvolle Ausstattungsstücke im Stil der Renaissance, die, ebenso wie die Empore, bei einer Umgestaltung des Innenraumes im Jahr 1610 in die Kirche kamen. Allerdings hatte der Zahn der Zeit schwere Schädigungen an den Ausstattungsstücken hinterlassen: Durch Holzwurmbefall waren Teile des Schnitzwerkes verloren gegangen. Im Kreuzigungsrelief, das den Mittelteil des Altarretabels bildet, fehlten die Figuren von Jesus und den beiden Schächern völlig. Beim Abendmahl in der Predella waren die Köpfe mehrerer Jünger verlustig gegangen. Die Farbfassung, aus etlichen Schichten bestehend, wies starke Schäden auf. Erste substanzerhaltende Maßnahmen konnten in der Restaurierungswerkstatt des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege vorgenommen werden. Ein Holzbildhauer ergänzte einige der fehlenden Teile. Doch für eine umfassende Restaurierung fehlte immer wieder das Geld. Seit nunmehr zehn Jahren stehen Altar und Kanzel in der Werkstatt einer Restauratorin. Durch eine Förderung aus dem Programm „Konzertierte Denkmalpflege“ ist es nun möglich, zumindest den Altaraufsatz fertig zu restaurieren und ihn wieder in den Kirchenraum zurück zu holen. Dafür jedoch sind Eigenmittel nötig, die die Kirchengemeinde allein nicht aufbringen kann. Baurücklagen und Ergebnisse regelmäßiger Spendensammlungen sind über Jahre hinweg in die Sanierung des Gebäudes geflossen. Wir bitten um Spenden für die Restaurierung des Frankenfelder Altarretabels, um ein wertvolles Kunstwerk für die Nachwelt zu erhalten, aber auch, um das Engagement der Frankenfelder für die Erhaltung ihres Kirchengebäudes zu würdigen. Weitere Informationen: Pfarramt Haselberg; Pfarrer Christian Kohler; Hauptstr. 7; 16269 Wriezen / OT Haselberg Tel.: (03 34 56) 3 45 87 Spendenkonto: Förderkreis Alte Kirchen; Kto: 51 99 76 70 05; BLZ 100 900 00; Berliner Volksbank; Kennwort: Altar Frankenfelde
    Zum Weiterlesen: Märkische Oderzeitung vom 19. November 2013: Frankenfelder Altar gewinnt neuen Glanz