Dorfkirche Buchow-Karpzow

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Steckbrief
14641 Wustermark OT Buchow-Karpzow Havelland
Bau vom Ende des 18. Jh., Patronatsloge, Schuke-Orgel, Grabdenkmäler der Fam. von Bredow Anmeldung bei Harald Schöne, Am Mühlenberg 22, Tel. 033234-88684 oder 0170-2460006
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    Dorfkirche Buchow-Karpzow
    Dorfkirche des Monats Oktober 2010
    Das etwa auf halber Strecke zwischen Potsdam und Nauen gelegene Dorf Buchow-Karpzow bestand ursprünglich aus zwei selbständigen Gemeinden, von denen die größere – Karpzow – 1352 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Schon früh wurden „beyde Güther, so nur durch einen schmalen Graben abgesondert sind“, als zusammenhängend betrachtet. Bereits ein Landreiterbericht von 1608 erwähnt sie als Einheit und in einer Urkunde von 1745 wird der Name der Siedlung sogar mit „Buchocarpzow“ angegeben. Zur Zeit der Abfassung des Landbuches Kaiser Karls IV 1375 waren beide Dörfer im Besitz der Familie von Arnim und wechselten in den folgenden Jahrhunderten – immer gemeinsam – häufig die Besitzer, bis es nach 1735 durch den Hauptmann Caspar Friedrich von Bredow erworben, der es zur Ausstattung eines seiner zehn Söhne erwarb. Der letzte dieser Familie, Hasso von Bredow musste 1945 zwar das barocke Herrenhaus verlassen, wurde jedoch von Dorfbewohnern aufgenommen und arbeitete bis zu seiner Ausweisung im September 1947 als Grabenaufseher bei der Havelländischen Luchmelioration in Nauen. Als er 1954 in West-Berlin starb, war es dank einer Sondergenehmigung möglich, ihn auf dem Familienfriedhof neben der Kirche in Buchow-Karpzow beizusetzen. Die Kirche im ehemaligen Ortsteil Karpzow, bereits 1375 mit einer Pfarrhufe ausgestattet, wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt, so dass ein Neubau nötig wurde. Dieser entstand nach einer Inschrift auf der alten Wetterfahne vermutlich 1678 als rechteckiger massiver Putzbau mit korbbogigen Fenstern und steilem Satteldach. 1824 erhielt die Kirche einen neuen verbretterten Dachturm und wurde nach Osten um einen chorähnlichen Anbau erweitert. Beeindruckend ist die erhaltene Ausstattung der Kirche: Im Altarraum steht auf einer schmalen Empore die Orgel. Von dem 1723 durch den zeitweise in Friesack ansässigen Orgelbauer David Baumann dem Älteren geschaffenen Instrument bliebe der wunderschöne barocke Prospekt erhalten, der durch zwei pausbäckige Engel mit Trompeten und Notenblättern bekrönt ist. Hinter diesem Prospekt befindet sich eine 1957 durch Hans-Joachim Schuke gebaute Schleifladenorgel. Als Referenz an den ursprünglichen Erbauer wurden die original erhaltenen zinnernen Prospektpfeifen Baumanns wiederverwendet.
    Vor der Orgel steht auf einem gemauerten Altartisch ein schlichter barocker Retabel. Zwischen vergoldetem Laubwerk verkündet eine Inschrift: „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab.“ Ein hölzernes Kruzifix über der Inschriftentafel stiftete ein örtlicher Bauer im Jahr 1854. Die mit Engelsköpfen geschmückte Kanzel, der klassizistische Taufstein aus Terrakotta sowie eine Patronatsempore mit gemalten Wappenfeldern vervollständigen den stimmigen Gesamteindruck des Kirchenraumes, der nach der abgeschlossenen Renovierung in neuem Glanz erstahlt. Bereits im Jahr 2000 hatte sich ein Förderverein gegründet, um die Kirchengemeinde bei der Instandsetzung des marode gewordenen Kirchengebäudes zu unterstützen. Ein erster Erfolg war 2007 die Sanierung des Kirchturms, der sich nach einem Granattreffer 1945 und einer eher notdürftigen Reparatur in den Nachkriegszeit gefährlich geneigt hatte. Im Jahr darauf folgten umfangreiche Arbeiten am Kirchendach und an der Fassade des Gotteshauses. Möglich wurden die beiden umfangreichen Bauabschnitte durch eine Förderung im Rahmen des Staatskirchenvertrages. Zusätzlich beteiligte sich neben der Kirchengemeinde und dem Kirchenkreis auch die Kommune Wustermark, zu der Buchow-Karpzow seit der Gemeindegebietsreform gehört, mit erheblichen Zuschüssen. Den Abschluss der der Restaurierung des Innenraumes feierten Kirchengemeinde und Förderverein am 12. September, dem Tag des Offenen Denkmals, mit einem Gottesdienst und einem zünftigen Gemeindefest mit Kaffee und reichlich selbstgebackenem Kuchen. Einige Restarbeiten werden unter dem kritischen Augen der Denkmalpflege noch ausgeführt. Und dann haben die Buchow-Karpzower für Ihre Kirche noch einen letzten Wunsch: Eine Sitzheizung, um bei den Gottesdiensten und den Konzerten im Winterhalbjahr nicht zu frieren. Dafür wird bereits kräftig gespart. Weitere Informationen: Kirchbau- und Förderverein Buchow-Karpzow e.V.; Harald Schöne; Am Mühlenberg 22; 14641 Wustermark / OT Buchow-Karpzow; Tel.: (03 32 34) 8 86 84