Dorfkirche Barenthin

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Steckbrief
16866 Gumtow OT Barenthin Prignitz
Die spätmittelalterliche Feldsteinkirche wurde saniert und zeigt am Ostgiebel alte Bemalungen. Die Ausstattung im Inneren zeigt Emporenbilder aus dem 18. Jh. Schlüssel bei Christa Vettin, Lindenallee 39, Tel. 033972-41382
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    Dorfkirche Barenthin
    Dorfkirche des Monats Dezember 2018
    Erstmalig urkundlich erwähnt wird das Dorf Barenthin, etwa 12 Kilometer westlich von Kyritz gelegen, im Jahr 1337. Erst rund zweihundert Jahre später, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, entsteht die schlichte Feldsteinkirche mit ihrem querrechteckigen Westturm. Auffallend sind die schön gereihten Backsteinblenden am Ostgiebel des Kirchenschiffes und an den Seitengiebeln des Turmes, die auf einen Baueinfluss aus Havelberg schließen lassen. In der Nordwand des Turmes blieb eine Mauertreppe erhalten. In diesem Jahr konnten die Sanierung des Kirchengebäudes, die sich im Wesentlichen auf die Instandsetzung des Daches beschränkte, abgeschlossen werden. Für die noch notwendigen Arbeiten im Inneren der Kirche, die insbesondere der Erhaltung von Gemälden an der Emporenbrüstung und der Kanzel dienen, ist die Kirchengemeinde auf finanzielle Hilfe angewiesen. Der Förderkreis Alte Kirchen möchte im Rahmen seiner alljährlichen Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ dabei behilflich sein. Die Gemälde und die Kanzel bestimmen den eher schmucklosen Innenraum der Kirche. Im einem bemerkenswert umfangreichen Zyklus sind insgesamt sechzehn Stationen aus dem Leben Christi dargestellt: von der Verkündigung Mariens und der Anbetung der Hirten bis zur Leidensgeschichte Christi mit der Kreuzigung und schließlich der Himmelfahrt. Auf dem Gemälde der Auferstehung hat der Maler seine Signatur hinterlassen: „C.L. Schlichting, Mahlr, Anno 1716“. Es handelt sich um Christian Ludwig Schlichting, Maler aus Havelberg. Er ist durch einige weitere Arbeiten in Prignitzer Kirchen bekannt: Burghagen, Dorf-Zechlin, Dreetz und Wernikow. Dem „Maler vom Dohm“, wie er im Havelberger Trauregister genannt wird, sind mit seinem charakteristischen, handwerklich naiven Stil sicherlich noch weitere Arbeiten in der Region zuzuordnen. Der Barenthiner Zyklus schmückte ursprünglich die an der Nord- und Westseite der Kirche angebrachten Emporen. Bauliche Veränderungen im Kirchenraum im Jahr 1983 – unter anderem die Entfernung der Westempore – haben dazu geführt, dass heute fünf Szenen an anderer Stelle platziert sind: drei im Format beschnittene Felder hängen separat in einem Rahmen zusammengefasst, zwei Szenen befinden sich neben der 1983 neu eingebauten Orgel. Die Kanzel dürfte einige Zeit nach der Emporenmalerei, aber noch im 18. Jahrhundert, entstanden sein. Das reiche Schnitzwerk ist in den typischen unregelmäßigen Formen des Rokoko ausgeführt. In den beiden Füllungsfeldern des Kanzelkorbes finden sich die gemalten Darstellungen von Christus, der in seiner Hand das Evangelium hält, und von Moses mit den Gesetzestafeln. Ursprünglich befand sich die Kanzel im Osten der Kirche an der Wand neben dem Altar. Heute mutet ihr Standort in der Mitte der Westwand etwas befremdlich an. Zahlreiche Schäden, Abbrüche und Verluste von Schnitzwerk sowie eine grob ausgeführte Übermalung beeinträchtigen das bemerkenswerte Kunstwerk erheblich. Als vordringlichste Aufgabe gilt es, sowohl bei den Gemälden als auch bei der Kanzel, die akut gefährdete Substanz, das vom Wurm zerfressene Holz und die sich ablösenden Farbschichten zu sichern. Darüber hinaus soll aber auch durch eine Verbesserung des Erscheinungsbildes der Kunstwerke eine Nutzung durch die Kirchengemeinde ermöglicht werden.

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    Ihre Spende: Förderkreis Alte Kirchen   IBAN DE94 5206 0410 0003 9113 90   Stichwort: Barenthin