von Matthias Stephan

Nachruf

für Professor Christian Bonte-Friedheim

19. August 1934 – 18. September 2020

Pfarrer Matthias Stephan überreicht Prof. Christian Bonte-Friedheim symbolisch den Schlüssel für die sanierte Dorfkirche Lübnitz; Foto: Lydia Junghan 

Vielen Aufgaben in internationalen Organisationen hat sich Prof. Dr. Christian Bonte-Friedheim in seinem Berufsleben an vielen Orten und in vielen Ländern der Erde gestellt. Sie erforderten Herz und Hand und damit seine ganze Tatkraft. Sein Tod im Herbst vergangenen Jahres beendete ein segensreiches Schaffen.

In den letzten 15 Jahren seines Lebens war ihm der Erhalt der mittelalterlichen Feldsteinkirche im Dorf Lübnitz im Hohen Fläming eine besondere Herzensangelegenheit. Viele Erfahrungen konnte er bei diesem Vorhaben einbringen, und sein diplomatisches Verhandlungsgeschick war sicher mehr als einmal gefordert, um das Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen. Diese Zuwendung zur Lübnitzer Kirche war für ihn zugleich eine Rückkehr zu den Wurzeln der Familie seiner Mutter, denn die Familie von Lochow hatte seit dem Jahr 1600 bis zum Ende des letzten Weltkriegs 1945 das Patronat auch über die Kirche inne. Das Geschenk zum 100. Geburtstag seiner Mutter im Jahr 2006 sollte daher die Sanierung und Restaurierung der Lübnitzer Dorfkirche sein – ein großes Vorhaben, denn so vieles war zu tun, tatsächlich von Grund auf: die Sanierung der Außenmauern, des Dachs, des Turms; die zugemauerte Sakristei wurde wieder geöffnet und zugänglich gemacht. Die Kirche bekam eine neue Glocke aus Bronze und das Innere der Kirche wurde liebevoll restauriert. Durch eine neue Tür mit einem Relief des Künstlers Prof. Karl-Henning Seemann zur Schöpfung betritt man jetzt die Kirche und spürt ihre wiedergewonnene Atmosphäre. 

Das alles hat Prof. Dr. Bonte-Friedheim mit ermöglicht, oft aus der Ferne und doch immer ganz nah dran. In diesen Jahren haben ihn Mitstreiterinnen und Mitstreiter vor Ort unterstützt, die sich zunächst als Freundeskreis „Dorfkirche Lübnitz“ und seit 2013 als Förderverein Bonte-Friedheim-Lochow e. V. zusammengefunden haben. Die Sanierung der Lübnitzer Dorfkirche war für Prof. Dr. Bonte-Friedheim eine Sache der Dankbarkeit gegenüber seiner Mutter und seiner Familie. Sie war Ausdruck der Dankbarkeit für die deutsche Wiedervereinigung, die ihm dieses Engagement erst ermöglichte, und der Dankbarkeit gegenüber Gott, der ihm ein so erfülltes und reiches Leben geschenkt hatte. 

Nun sollte die Lübnitzer Dorfkirche auch einen Namen erhalten. Auf Wunsch von Prof. Dr. Bonte-Friedheim wurde ihr durch die Landeskirche der Name „Nikolauskirche“ verliehen, getreu dem Motto „Helfen, Teilen, Freude machen“. In einem Festgottesdienst im September 2013 konnte eine große Gemeinde den Abschluss der umfangreichen Arbeiten an der Nikolauskirche feiern. In seinem Schlusswort sagte Prof. Dr. Bonte-Friedheim, er habe „nur ein Blumenkorn in die Erde gesetzt. Gewässert haben es andere“. So bleibt es nun an uns, diese „Blume“ im Hohen Fläming zu hegen und zu pflegen, auf dass sie blüht und den Ruhm und die Herrlichkeit Gottes verkündet und preist. Und es bleibt uns der Dank für das Wirken von Prof. Dr. Bonte-Friedheim, der lebendig bleiben soll in unserem Wirken „soli deo gloria“. 

Für die evangelische Kirchengemeinde St. Marien Hoher Fläming Bad Belzig und den Förderverein Bonte-Friedheim-Lochow e. V. 

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