Auferstehung einer Kirchenruine

Stück für Stück geht es mit dem Wiederaufbau der Kirchenruine in Heinsdorf (Teltow-Fläming) weiter. Inzwischen begann der inzwischen 12. Bauabschnitt. Wegen akuter Bauschäden wurden 1970 das Dach des aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirchengebäudes sowie die Mauern des Kirchenschiffes bis auf eine Höhe von zwei Metern abgetragen und mit Erde und Bauschutt aufgefüllt. Der Turm wurde auf die Höhe von etwa acht Metern verkürzt. Aus statischen Gründen musste 1995 auch das Läuten der Glocken eingestellt werden. Eigentlich wollten die Heinsdorfer nur erreichen, dass die Glocken im baufälligen Turmstumpf wieder läuten können und dafür die Fachwerkkonstruktion im Inneren sanieren. Doch dann entschloss sich ein extra dafür gegründeter Förderverein, die Ruine als Ganzes wieder nutzbar zu machen.
Etliche Tonnen Erde und hunderte von Feldsteinen der zerstörten Kirchenmauern wurden aus dem Kirchenschiff heraus gebracht. Die Glocken läuten schon seit einigen Jahren wieder und am Heiligen Abend 2015 riefen sie dann nach fünfzigjähriger Pause erstmals wieder zu einem Gottesdienst. Im sanierten Turm befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte des Kirchengebäudes. Ein Teil des Langhauses wurde überdacht und wird nun wieder für Gottesdienste und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen genutzt. Im laufenden Bauabschnitt soll ein weiterer Teil des Kirchenschiffes zunächst ein Notdach bekommen, zudem wird eine im Zuge der Instandsetzungsarbeiten entdeckte Gruft in ihrem Bestand gesichert werden.
Bei der Gründung des Heinsdorfer Vereins, der im Jahr 2008 mit einem Startkapital des Förderkreises Alte Kirchen ausgezeichnet wurde, stand der FAK Pate. Auch beteiligte sich der Förderkreis mehrfach an der Finanzierung einzelner Bauabschnitte.

Bernd Janowski

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