Was uns bewegt – der Vorstand berichtet

Transparenz und Nachhaltigkeit

Was geschieht mit Ihren Spenden?

Im vergangenen Jahr konnte der Förderkreis Alte Kirchen (FAK) etwa 125.000 Euro für konkrete Projekte zur Sanierung von Kirchen und zur Restaurierung von wertvoller Ausstattung ausreichen (Siehe die Auflistung auf Seite 3). Dies entspricht in etwa dem Durchschnitt der letzten Jahre. Möglich ist dies durch Ihre oft schon lange währende und treue Spendenbereitschaft, wofür wir herzlich danken! Wie aber fallen die Entscheidungen über die Vergabe unserer Fördergelder?

Im Schnitt erreichen uns jährlich zwischen 40 und 50 Anträge von Kirchengemeinden oder Fördervereinen. Eine erste Prüfung der Unterlagen erfolgt durch die zuständigen ehrenamtlichen Regionalbetreuer, die die örtliche Situation in der Regel bereits  kennen. Eingereicht werden müssen ein Kosten- und Finanzierungsplan, Angaben zu geplanten Bauabschnitten und zur gegenwärtigen Nutzung des jeweiligen Kirchengebäudes, eine Kopie der denkmalrechtlichen Erlaubnis der geplanten Maßnahme sowie bei Vereinen als Antragsteller eine Kopie des aktuellen Freistellungsbescheides. In den meisten Fällen vereinbaren die Regionalbetreuer einen Ortstermin, um weitere Informationen einzuholen.

Alle zwei Monate trifft dann der Vorstand seine Entscheidungen.  Abgewogen wird die Dringlichkeit der geplanten Maßnahmen. Die Instandsetzung eines kaputten Kirchendaches hat natürlich eine höhere Priorität als Schönheitsreparaturen im Innenraum. Trotzdem ist es uns wichtig, auch die Restaurierung von Orgeln, Altarbilder und Taufengeln zu fördern, da es anderswo recht schwierig ist, Zuwendungen für Inventarstücke zu erhalten. Wichtig ist uns auch eine halbwegs regionale Ausgewogenheit. Und natürlich schauen wir, wo unsere Hilfen eine möglichst große Wirkung entfalten. Ein Zuschuss des FAK in Höhe von beispielsweise 3.000 Euro erscheint bei größeren Maßnahmen auf den ersten Blick recht gering. Als Aufstockung des bei allen Förderungen notwendigen Eigenanteils kann dieser Betrag sich jedoch oft multiplizieren. Zudem ist der Förderkreis oft der erste, der eine Zuwendung zusagt, was für weitere Fördermittelgeber durchaus als Türöffner wirken kann.

Eine wichtige Säule in unserer Finanzplanung bilden inzwischen die Einnahmen aus den Zinserträgen unserer 2007 gegründeten Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen (SBD). Auch über deren Vergabe entscheidet der Vorstand des Förderkreises Alte Kirchen. Allein im vergangenen Jahr konnten sechs Projekte mit insgesamt 19.000 Euro gefördert werden. Sie können also entscheiden: Wenn Sie sofort konkrete Instandsetzungsarbeiten unterstützen möchten, überweisen Sie Ihre Spende an den FAK. Wollen Sie langfristig etwas Gutes für den Erhalt unserer märkischen Dorfkirchen tun, haben Sie die Möglichkeit einer Zustiftung an die SBD.

Auch die Restaurierung des Taufengels aus der Auferstehungskirche in Görlitz-Weinhübel wurde vom Förderkreis Alte Kirchen unterstützt.

Regelmäßig erreichen uns auch zweckgebundene Spenden, die wir zeitnah für den gewünschten Zweck weiterreichen. Bereits zur Tradition geworden ist die alljährlich in der Adventszeit vorgestellte Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“, die wir gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege (BLDAM) und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) initiiert haben. Für das aktuelle Projekt – die Restaurierung des Renaissancealtars der Dorfkirche Schönfeld (Uckermark) – sind bis jetzt fast 15.000 Euro auf unserem Konto eingegangen.

Darüber hinaus unterstützen wir die gemeinsam mit dem Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e.V. (VdMK) verantwortete Konzertreihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ jährlich mit einem Betrag in Höhe von 3.000 Euro. Da die bei den Konzerten eingenommenen Kollekten und Spenden jeweils den veranstaltenden Gemeinden für konkrete Sanierungsmaßnahmen zugutekommen, ist auch dieses Geld gut angelegt.

Ein leichtes Zuschussgeschäft ist – rein rechnerisch – unsere Jahresbroschüre „Offene Kirchen“. Die Einnahmen durch Verkauf und Anzeigenakquise decken nicht ganz die Kosten für Layout und Druck. Allerdings haben wir durch dieses wichtigste Medium unserer Öffentlichkeitsarbeit in den letzten beiden Jahrzehnten einen großen Teil unserer Mitglieder und Spender gewinnen können.

Insgesamt sind wir sehr darauf bedacht, die uns zur Verfügung stehenden Gelder, darunter auch regelmäßig Einnahmen aus einer landesweiten Kollekte der EKBO, transparent und nachhaltig zu verwenden. Dies sind wir nicht nur einer eventuellen Kontrolle durch das Finanzamt schuldig, sondern vor allem der Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern und Spendern.

Bernd Janowski

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