Was uns bewegt – der Vorstand berichtet

30 Jahre FAK – Gedanken zum Jubiläum

Eigentlich wollten wir am 16. Mai groß feiern. Der  Vortragsraum im ehemaligen Paulikloster der Stadt Brandenburg (heute Archäologisches Landesmuseum) war bereits angemietet. Professor Franz Schopper, Chef des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Archäologischen Landesamtes hatte zugesagt, als Hausherr ein Grußwort zu sprechen. Ein Cateringdienst war beauftragt. Landesbischof Christian Stäblein hatte sein Kommen angekündigt. Sogar die Musiker waren engagiert. Dann kam Corona.

Wie so viele andere Veranstaltungen musste auch der Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Förderkreises Alte Kirchen (FAK) ausfallen. Das ist schade, aber nicht zu ändern. Es gibt derzeit Wichtigeres, als sich selbst zu feiern. Trotzdem bietet das Jubiläum Gelegenheit, auf drei Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit zurückzublicken. Aus dem Verein, dessen gut dreißig Gründungsmitglieder sich am 4. Mai 1990  – mit viel Enthusiasmus und etwas Naivität – zusammenfanden, ist eine Initiative gewachsen, die sich einen guten Ruf sowohl in kirchlichen Kreisen, als auch bei der institutionellen Denkmalpflege erworben und in der brandenburgischen Kulturlandschaft einen festen Platz gefunden hat.  Fast zwei Millionen Euro konnte der FAK für konkrete Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten inzwischen weiterreichen. Für viele Kirchengemeinden und Fördervereine ist er ein wichtiger Ansprechpartner. Unser Jahresmagazin „Offene Kirchen“ ist singulär in Deutschland. Mit den Projekten „Musikschulen öffnen Kirchen“ und „Theater in der Kirche“ entstanden – gemeinsam mit kompetenten Partnern – Veranstaltungsreihen, die im Kulturleben des Landes fest verankert sind. Das Grundkapital unserer Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen wird bald die magische Summe von einer Million Euro überschritten haben.

Auch in Zeiten weitgehender Isolierung durch die Corona-Pandemie ging die Arbeit des Förderkreises Alte Kirchen weiter. Die Broschüre „Offene Kirchen“ kam pünktlich aus der Druckerei und wurde erstmals durch einen professionellen „Mailing Service“ verschickt. In den Vorjahren trafen sich jeweils zehn bis zwölf Mitglieder, um die gut 1.500 Briefumschläge in der Sakristei der Berliner Sophienkirche selbst zu befüllen und so Geld zu sparen. Austausch und Beratungen fanden in den vergangenen Wochen telefonisch oder per Mail statt. Von unseren Mitgliedern und Spendern kamen erfreulich viele Ermutigungen. Sogar Beschlüsse über weitere Zuschüsse für notwendige Sanierungsarbeiten konnten gefasst werden.

Musizierender Engel an der Decke der Dorfkirche von Berlitt in der Prignitz
Foto: Werner Ziems

In letzter Zeit merken wir jedoch, dass unsere Personaldecke – im Vorstand und in der Regionalbetreuung – dünner geworden ist. Bisher hatten wir immer das Glück, dass sich Menschen –  meist nach dem Eintritt ins Pensions- oder Rentenalter –  fanden, die sich für einige Jahre aktiv in die Arbeit des FAK einbrachten. Wir hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Trotzdem bitten wir Sie, zu überlegen, ob Sie unser immer noch schlagkräftiges Team nicht vielleicht verstärken möchten. Melden Sie sich gern bei uns.

Gerade in einer Zeit, in der wegen der hohen Ansteckungsgefahr keine Gottesdienste stattfinden durften, war zu bemerken, dass die Menschen geistlichen Zuspruch wünschten. Es ist erfreulich zu beobachten, welche kreativen Ideen – Online-Gottesdienste, außerordentliche Gemeindebriefe, Telefonkonferenzen usw. – innerhalb kürzester Zeit umgesetzt wurden. Dies alles ersetzt jedoch auch langfristig nicht die gemeinsame Andacht im Kirchenraum. Vielleicht werden nach Beendigung der gegenwärtigen Krise die Kirchengebäude sogar wichtiger als vorher? Not lehrt Beten…

Aber nicht nur als Gottesdienststätten erfüllen Kirchen eine wichtige Rolle. Sie sind in vielen Orten inzwischen auch wieder zu wichtigen sozialen und kulturellen Mittelpunkten des kommunalen Lebens geworden. Unsere Arbeit wird also auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren.
30 Jahre Förderkreis Alte Kirchen: Das ist für uns auch die Verpflichtung, unsere erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Wir danken Ihnen für Ihre oft langjährige Unterstützung. Bleiben Sie uns gewogen; es gibt noch viel zu tun!

                                                                    Bernd Janowski

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