Schönhagen bei Pritzwalk – Bau- und Kunstschätze einer mittelalterlichen Dorfkirche
Vorschau auf eine geplante Publikation
Dorfkirchen waren und sind nicht nur seit Jahrhunderten Zentren des christlichen Glaubens. Sie verkörpern vielerorts auch großartige zu Stein gewordene Architektur, deren Innenräume zuweilen durch prächtige Ausstattungen zu wahren kunsthistorischen Schatzkammern wurden. Auch in Schönhagen bei Pritzwalk befindet sich so ein außergewöhnlicher Sakralbau, der mehr als nur die regionale Baukunst und das ortsübliche Kircheninterieur bietet.
Schon aus der Ferne zeigt sich auf dem höchstgelegenen Punkt des Straßendorfes ein beeindruckender Sakralbau, der vom bekannten Typ eines märkischen Gotteshauses deutlich abzuweichen scheint. Man meint hier – von Osten kommend – eine Kapelle vor sich zu haben, die sonst eher im direkten städtischen Umfeld oder im Kontext spätmittelalterlicher Wallfahrten zu finden wäre. Leider haben sich keine urkundlichen Quellen zur Entstehung des aus Feld- und Backstein errichteten Sakralbaus aus dem 15. Jahrhundert erhalten, die Auskunft geben könnten. Wie so oft war es deshalb notwendig, das Objekt selbst als Primärquelle im Rahmen der historischen Bauforschung zu befragen. Dabei konnten neben zahlreichen Bauphasen einzigartige Architekturdetails erkannt, dezidiert untersucht und zu anderen überregionalen Bauten der Spätgotik – so in Stendal, Kloster Zinna, Tangermünde und sogar im entfernten Lüneburg – in Beziehung gesetzt werden. Diese Zusammenhänge sollen nunmehr dargestellt und erklärt werden, wobei sich der Blick auf die ambitionierten Bauprojekte des Klerus und Hochadels richtet, in deren Gefolge auch bedeutende Adelsgeschlechter wie die von Rohr zu finden sind.
Neben dem hochwertigen Bauschmuck zeugt auch der Kircheninnenraum mit einem bedeutenden Wandmalereizyklus von Patronatsverpflichtung und Stiftertätigkeit. Beeindruckende Heiligendarstellungen und ein Passionszyklus vermitteln dem Betrachter im Sinne einer Bilderbibel christliche Botschaften. Welche Rolle die Patronatsherren bei der Auftraggeberschaft und Bilderauswahl spielten, bleibt Teil der zu stellenden Fragen im Rahmen der Gesamtbetrachtung.
Die Familie von Rohr lenkte über Jahrhunderte die Geschicke des kleinen Prignitzortes. Es erfolgten nicht nur außergewöhnliche und herausragende Stiftungen im Mittelalter, sondern auch in den folgenden nachreformatorischen Dekaden. Insbesondere die zu Teilen leider in den 1990er Jahren verlorene barocke hölzerne Ausstattung, zu der unter anderem ein Kanzelaltar aus der berühmten Havelberger Schulze-Werkstatt gehörte, verdeutlicht den Stellenwert, den der Schönhagener Kirchenbau bei den Einwohnern und der Gutsherrschaft besaß. Auch diese Episoden werden für das Gesamtverständnis berichtet, um alle Facetten der Dorf-, Kirchen- und Gutsgeschichte von Schönhagen verständlich zu machen. Um die neuen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, soll im kommenden Jahr 2023 in der bekannten „Dorfkirchenreihe“ des renommierten Berliner Lukas Verlags ein neuer Band zu Schönhagen erscheinen. Um das Publikationsprojekt zu ermöglichen, werden jedoch noch Spenden benötigt, um die anfallenden Honorare für hochauflösende Fotografien sowie Layout- und Druckkosten finanzieren zu können. Tragen Sie mit Ihrer Spende zum Gelingen des interessanten Buchprojektes bei!
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
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Kennwort: Buchprojekt Schönhagen
Gordon Thalmann