Festgottesdienst in Halbe (Landkreis Dahme-Spree)

Die Kirchengemeinde Halbe feierte am 10. Oktober 2021 den Abschluss der denkmalgerechten Sanierung ihres Gemeindezentrums. Superintendentin Dr. Katrin Rudolph und Pfarrer Jürgen Behnken bedankten sich herzlich bei der Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Frau Martina Morgenstern, dem engagierten Förderverein, dem Architekten Matthias Reckers und zahlreichen Helfern für ihren jahrelangen Einsatz. Unter den Förderern wurde auch der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg gewürdigt.
Die Dankeskirche mit dem angrenzenden Gemeindesaal, Gruppenräumen und der Pfarrwohnung wurde, nachdem die Bevölkerung der Gemeinde Halbe infolge der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung bis 1910 auf über 1200 Einwohner gewachsen war, nach Plänen des Berliner Architekten Curt Steinberg in einem an dem ganzheitlichen Gestaltungswillen des Barock orientierten Reformstil im Jahr 1914 fertig gestellt.

Dankeskirche Halbe mit Gemeindezentrum


Curt Steinberg übernahm wenig später die Leitung des kirchlichen Bauamtes in Berlin. Er fand bald im Backstein-Expressionismus seinen eigenen Stil. Nach seinen Entwürfen entstanden etwa 60 kirchliche Neubauten, u.a. 1928 die Georgenkirche in Frankfurt (Oder) und 1930 die Lutherkirche in Landsberg an der Warthe (Gorzów). In der Ausstattung der 1935 fertig gestellten Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf vermischen sich christliche und nationalsozialistische Symbole. Ein weiteres bekanntes Werk Steinbergs ist die 1955 fertig gestellte Kirche in Kunersdorf (MOL).
Das Gemeindezentrum in Halbe wurde in den Jahren 2015 – 2020 in Zusammenarbeit von Gemeindekirchenrat und Förderverein vorbildlich saniert und so umgebaut, dass neben der Nutzung durch die Kirchengemeinde Freizeiten für Jugendliche stattfinden können. Gegenstand der Förderung durch den FAK war nach Abschluss der Turmsanierung (2015) die Kofinanzierung des alle weiteren Arbeiten umfassenden großen zweiten Bauabschnittes (2017-2020). Zuletzt unterstützte der FAK aus Mitteln der Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen auch die Wiederspielbarmachung der bauzeitlichen Sauer-Orgel (1913). Das restaurierte Instrument trug auch wesentlich zum Gelingen des Festgottesdienstes bei. In einem weiteren Schritt soll die in der Nachkriegszeit veränderte Orgel in den historischen Originalzustand zurückversetzt werden.

Hans Tödtmann

Vorheriger Beitrag
Wer da glaubet und getauft wird …

Die Restaurierung des Taufsteins der Dirfkirche Wildenau (Elbe-Elster) Die Kirche Wildenau steht im Zentrum des Dorfes auf dem Anger zwischen zwei Dorfteichen. Der Saalbau wurde um 1300 in Feldsteinmauerwerk errichtet, […]

weiterlesen
Nächster Beitrag
Kirche Lühsdorf – die erfolgreiche Sanierung der Dorfkirche und mehr …

Helmut Theo Herbert ist Vorsitzender des Förderkreises „Wir in Lühsdorf“ e.V. Unsere Kirche trägt seit ihrem Bau eine statische Fehlberechnung in sich. Diese hatte zur Folge, dass die Last des […]

weiterlesen