Regionalbetreuer unseres Förderkreises berichten aus ihren Bereichen

Rilana Gericke, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Superintendentur Perleberg

Das Projekt Kirchenhüter

Kirchenkreis Prignitz sucht nach Möglichkeiten, seine Kirchen für Einheimische und Gäste zu öffnen

MUSTERENTWURF für das Projekt Kirchenhüter

Wir leben und arbeiten in einer touristisch reizvollen Region. Viele Menschen kommen über die zahlreichen Rad- und Pilgerwege zu uns. Sie sind auf der Suche nach Ruhe und Entschleunigung und lassen sich von der Schönheit der Natur begeistern. Allerdings können oder möchten Kirchengemeinden ihre Kirche aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht öffnen. Diesen Kirchengemeinden möchte sich die AG „Offene Kirchen“ nun partnerschaftlich, beratend und unterstützend an die Seite stellen.

Das Pilotprojekt startete im September im Pfarrsprengel Rühstädt, dort liegen viele Kirchen an Rad- und Pilgerwegen. Bei den Öffnungen der Kirchen im Pfarrsprengel gibt es jedoch viele Unterschiede – im Netzwerk und System.

Begonnen wurde mit einer Besichtigungstour am 22. September, an der auch Kara Huber, Vertreter des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. und des Tourismusverbandes Prignitz e.V. teilnahmen.

Darauf folgte ein Begegnungsabend für (interessierte) Kirchenhüter und Kirchenhüterinnen im Pfarrsprengel Rühstädt.

Dieser Abend sollte dazu dienen, unterstützt von einem Referenten des Amtes für kirchliche Dienste in der EKBO, über Möglichkeiten der Offenen Kirche ins Gespräch zu kommen und Ängste offen zu benennen.

Neue Schilder an den Kirchen

SO SIEHT DER MUSTERENTWURF für das Projekt Neue Schilder an Kirchen aus, der für die St.-Nikolai-Kirche in Pritzwalk erstellt wurde

Ziel des Projektes ist eine Beschilderung an allen Kirchen im Kirchenkreis, die über deren Baugeschichte informiert

Unsere Kirchengebäude sind Schätze: große und kleine, alte und neuere, reich geschmückte oder schlichte. Damit Besucher auf diese Schätze aufmerksam werden, hat sich die AG „Offene Kirchen“ des Kirchenkreises Prignitz zum Ziel gesetzt, die bisher unbeschilderten Kirchen und Kapellen mit Hinweisschildern auszustatten. Die Schilder werden einen Überblick zur Geschichte des jeweiligen Kirchengebäudes geben, z.B. der Bauzeit, Orgel, Einrichtung oder besondere Ausstattungsmerkmale. Besucher einer offenen Kirche, die sich für ein Gebet in der Kirchenbank niederlassen, oder Touristen, welche die Prignitz erkunden, werden so Informationen für den Besuch an die Hand gegeben. Zusätzlich können auf den Schildern Symbole eingebunden werden, die auf einen besonderen Status hinweisen, z.B. dass es sich um eine Pilgerkirche handelt oder die Kirche am Projekt der Radwegekirchen teilnimmt. In einem ersten Schritt wurden in Abstimmung mit den Kirchengemeinden bereits Schilder für die Pfarrsprengel Rühstädt, Breddin-Barenthin und Lindenberg erarbeitet. Diese werden in die nächsten Wochen produziert.


Wolf-Dietrich Meyer-Rath, Kirchenkreis Prignitz

Havelberger Dom wird 850 Jahre alt

1150 wurde mit dem Neubau des Havelberger Domes St. Marien begonnen, der bereits 1170 geweiht wurde. Er war im Besitz des Prämonstratenser-Ordens und nach der Reformation bis 1819 des Ev. Domstiftes.

An dieses wichtige Jahr 1170 soll mit Veranstaltungen erinnert werden. Zur Vorbereitung trafen sich unlängst auf Einladung von Dompfarrer Städler einige Akteure zum ersten Gedankenaustausch in Havelberg.

Folgende Themen werden u.a. geplant:

  • Der Kreiskirchentag 2020 wird am 16. August, dem Gründungstag des Domes, in Havelberg mit Ökumenischem Gottesdienst und Dom-Fest gefeiert werden.
  • Die Reihe „Musik im Dom“ 2020 soll der Gregorianik und dem Thema Maria gewidmet werden.
  • Veranstaltung einer Fachtagung zum Thema „Dom 850, Prämonstratenser 900 Jahre“.
  • Das Prignitz Museum am Dom plant eine Ausstellung.

Konrad Mrusek aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Das Werbe-Banner hilft nicht viel

Seit über einem Jahr flattert vor der Dorfkirche von Gnewikow ein Werbebanner, das um Spenden bittet für das spätmittelalterliche Kleinod. Die Installation hatte ursprünglich einen anderen Zweck: Sie wurde errichtet, um zwischenzeitlich eine neue, von Spendern finanzierte Turmzier aufzustellen. Denn der Turm der Kirche ist marode, er kann keine Wetterfahne mehr tragen. Dieses Provisorium wird nun wohl leider länger dauern, die seit langem geplante Sanierung der Kirche kommt nur schleppend voran, ein für dieses Jahr geplantes Konzept mit europäischen Fördermitteln hat sich zerschlagen. Und ob eine kostengünstigere Sanierungs-Variante in den nächsten Jahren gelingt, muss sich noch erweisen. Die Mitglieder des vor 20 Jahren gegründeten Fördervereins müssen sich also weiter in Geduld üben. Immerhin haben sie verhindert, dass die Kirche nach der Wende an das benachbarte Jugenddorf verkauft wurde. Sie veranstalten Konzerte, halten das Gotteshaus zu gewissen Zeiten offen. Denn Gnewikow liegt malerisch am Ruppiner See und die Kirche lockt so manchen Touristen, der den See umrundet, weil sie nicht nur von außen einen pittoresken Charme hat. Für den Pfarrsprengel Protzen-Wustrau-Radensleben, zu dem nicht weniger als elf teils sanierungsbedürftige Kirchen gehören, ist Gnewikow indes nicht unersetzlich – im benachbarten Karwe steht ein gut erhaltenes Gotteshaus. So entstand vor zwei Jahren die Idee, in Gnewikow ein sozial-kulturelles Konzept zu entwickeln und damit europäische Fördergelder (Leader-Programm) zu akquirieren. Das Projekt von Kirche und Förderverein ist jedoch gescheitert, weil der Ortsbeirat in Gnewikow lieber ein Dorfgemeinschaftshaus bauen möchte. Nun wird eine einfache Sanierung erwogen. Dazu soll im Frühjahr 2019 eine Kostenschätzung vorliegen. Der Förderverein versprach jetzt auf der Mitgliederversammlung, 50 Prozent der Kosten für dieses Gutachten zu übernehmen. Denn trotz der Enttäuschungen in all den Jahren mag Sieglinde Siebmann, die Vorsitzende des Fördervereins, noch nicht aufgeben. Für eine einfache Sanierung will sie nächstes Jahr noch einmal mehr Aktivitäten entfalten und auch das Gespräch mit jenen Dorfbewohnern suchen, die nicht so sehr an der Kirche, wohl aber am 500 Jahre alten Denkmal interessiert sind. Wie schrieb doch Theodor Fontane begeistert in seinen Wanderungen: „Gnewikow …. ist mit seinem Kirchturm und seinen Bauernhäusern eine besondere Zierde des Sees“.


Gert Dittrich aus dem Landkreis Havelland

Nun geht es endlich los in Landin

Die Landiner haben sehr, sehr lange warten müssen auf den Beginn der Sanierung ihrer seit bereits 25 Jahren nicht mehr nutzbaren Kirche: Vereinsgründung am 6. Februar 2013, viel Nachdenken über Nutzungskonzepte, Abfassung von Förderanträgen, Öffentlichkeitsarbeit, hunderte Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit und vieles mehr. Nun aber der Erfolg: Am 29. September 2018 konnte der 1. Spatenstich und damit der offizielle Baubeginn für die Sanierung der Landiner Kirche gefeiert werden.

Viele Landiner und Freunde unserer Kirche kamen – bei herrlichem Sonnenschein – zu diesem Anlass auf den Kirchberg. In ihren Grußworten betonten die Vertreter der Ev. Reformationsgemeinde Westhavelland, Andreas Tutzschke und Pfarrer Stefan Huth, wie wichtig Initiativen wie der Förderverein für den Erhalt der Kirchen in den Dörfern sind. Für den Förderkreis Alte Kirchen dankte Pfarrer Arnulf Kraft allen Beteiligten für ihren langjährigen großen Einsatz.

Hier sei besonders hervorgehoben, dass der Förderkreis Alte Kirchen uns auch immer wieder finanziell unterstützt hat – und zwar stets an den entscheidenden Engpässen wie bei Sanierungsgutachten, Kosten der Altarkonservierung, Planungskosten des Bauantrages usw., d.h. den Vorleistungen für weitere Förderanträge.

Aber nun stehen alle beantragten Mittel tatsächlich bereit und müssen bis zum Endes des Jahres 2019 verbaut sein.

Auch die Amtsdirektorin, Frau Ilka Lenke, war gekommen und unterstrich die Bedeutung der Wiederherstellung der Landiner Kirche für die Region. Sie freut sich mit uns auf eine Bereicherung des kulturellen Lebens im Havelland – und wir natürlich auch.

Nach all den Reden wurde dann auch gearbeitet, es wurde der symbolische Spatenstich vollzogen.

Bei Kaffee, Kuchen und anregenden Gesprächen saßen die Teilnehmer und Besucher noch lange im Windschatten der Kirche und genossen die Sonne und die Gemeinsamkeit.

Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: dieses lebendige, von positiver Zukunftsaussicht geprägte Treffen im Kontrast zur Würde des der Kirche vorgelagerten Friedhofes symbolisiert das Nebeneinander von Leben und Vergehen und neuem Anfang im besten Sinne.

Dem können wir nur zustimmen.

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