Dorfkirche Dargersdorf

Diese Kirche ist nicht offen.
Steckbrief
17268 Templin Uckermark
Fachwerkbau mit verbrettertem Dachturm über dem Westteil (1. Hälfte 18. Jh.), östlicher Teil des Innenraumes als Winterkirche Wegen Baumaßnahmen geschlossen.
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    Dorfkirche Dargersdorf
    Dorfkirche des Monats Juni 2016
    Wenn Pfarrer Dieter Rohde in Dargersdorf, einem Ortsteil von Templin (Uckermark), zum Gottesdienst lädt, kann er die Gläubigen meist an einer Hand zählen. Unlängst jedoch war die kleine Kirche an einem Sonntagnachmittag erheblich besser gefüllt, denn die Dorfkirche am nördlichen Rand der Schorfheide ist in Gefahr und sucht Spender. Erstmals wird Dargysdorp 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Mit einer kurzen Unterbrechung von wenigen Jahren ist der Ort über vierhundert Jahre im Besitz der Familie von Holzendorf. Der Dreißigjährige Krieg hinterlässt auch in Dargersdorf seine Spuren: Ein Landreiterbericht von 1687 teilt mit, dass kein Bauer mehr im Dorf ansässig ist, lediglich zwei Kossäten fristen kümmerlich ihr Dasein. Kirche und Küsterei werden als wüst beschrieben. Die Feldmark ist erst zu einem Drittel wieder vom Wildwuchs befreit. Die als wüst beschriebene Kirche wird zu Beginn des 18. Jahrhunderts instandgesetzt, bei einem Dorfbrand 1724 jedoch wiederum zerstört. Der Abschluss des erneuten Wiederaufbaus einer bescheidenen Fachwerkkirche mit Satteldach ist vermutlich 1749 abgeschlossen, wovon die Jahreszahl in der Wetterfahne berichtet. Eine Glocke im Kirchturm wurde 1741 gegossen. In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist das Kirchengebäude wiederum baufällig; Gottesdienste müssen im Freien abgehalten werden. Mit bescheidenen Mitteln erfolgt 1957/58 eine Instandsetzung, bei der im östlichen Teil des Kirchenschiffes ein Gemeinderaum als „Winterkirche“ abgetrennt wird. Inzwischen gibt es erneut massive bauliche Probleme: Der Turm ist marode und droht sich zu neigen, was wegen der Fachwerk-Konstruktion auch im Kirchenschiff zu Verwerfungen führen würde. Noch ist von außen nicht viel davon zu sehen; die Kirche steht auf einem kleinen Hügel pittoresk zwischen alten Bäumen. Doch innen sieht es weniger schön aus. Die Glocke darf schon seit einiger Zeit nicht mehr geläutet werden, weil die Balken des Glockenstuhls teilweise verfault sind. Als im letzten Jahr Bernhard Haertel vom Gemeindekirchenrat mit Fachleuten in den Turm kletterte, da wollte kein Experte für die weitere Stabilität des Gebäudes garantieren, niemand einen baldigen Einsturz des Turmes ausschließen. Also wurde beschlossen, den schon mehrfach notdürftig reparierten und in der DDR-Zeit mit Brettern verkleideten Turm abzutragen und neu aufzubauen. Das wird nicht billig – die geschätzten Kosten liegen bei 350.000 Euro. Daher soll das Projekt in drei Bauabschnitte unterteilt werden. Die Kirchengemeinde Polsensee, zu der neben Dargersdorf auch Gollin und Vietmannsdorf gehören, hat inzwischen mit der Geldsammlung begonnen, und da die ehemalige Finanzsenatorin von Berlin Annette Fugmann-Heesing zur Gemeinde zählt, hofft man auf Hilfe bei der Einwerbung von Fördermitteln. Wenn zudem einige Stiftungen ähnlich spendabel sind wie die Besucher der Spendenaktion, könnte das Turmprojekt gelingen. Der Förderkreis Alte Kirchen hat bereits eine finanzielle Unterstützung der Baukosten zugesagt. Weitere Informationen: Ev. Pfarramt Hammelspring; Pfarrer Dieter Rohde; Tel.: 03987-51856; Mail: pfarrer-rohde@kkobereshavelland.de