Dorfkirche Zützen bei Schwedt (Oder)

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Steckbrief
16303 Schwedt (Oder) OT Zützen Uckermark
Turmloser Feldsteinbau des 13. Jh., Grabplatte v. Greiffenberg 1513, Taufengel, Mausoleum v. Bredow 1792, Farbglasfenster von 1997 Besichtigung u. Führungen nach Vereinbarung mit dem Pfarramt Criewen, Bernd-von-Arnim-Str. 33, Tel. 03332-514663
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    Dorfkirche Zützen bei Schwedt (Oder)

    Das Dorf Zützen liegt bereits im Odertal, direkt hinter ihm befindet sich der erste Oderdeich und dahinter die aus einem Arm der alten Oder erweiterte Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Zützen ist eine alte slawische Siedlungsstätte. Das Dorf wird im Landbuch Kaiser Karls IV. nicht erwähnt, da es zu den Orten gehört, die zur Zeit der Abfassung des Landbuches (um 1375) an Pommern abgetreten waren. Erwähnt wird Zützen aber schon früher, und zwar 1354 in einer Urkunde des Markgrafen Ludwig dem Römer. Mit Schwedt zusammen ist das Dorf erst 1472 wieder brandenburgisch geworden.

    Die Kirche Zützen wurde um 1250 als kleine rechteckige turmlose Feldsteinkirche erbaut. In den Abmessungen 15×9 m, mit Satteldach und 13 m Firsthöhe sowie 1 m dicken Mauern. Ursprünglich hatte sie an den vier Seiten je zwei spitzbogige Fenster. In gotischer Zeit nach 1300 erfolgte eine Umgestaltung der Westfassade. Die Fenster wurden zugesetzt, ein neues Eingangsportal geschaffen sowie ein abgestufter Ziergiebel aus roten Backsteinen aufgesetzt. Die große Bronzeglocke auf dem Kirchenboden, mit einem Durchmesser von 89 cm, ist aus dem Jahre 1522. Auf ihr befinden sich Reliefs von Maria auf der Mondsichel und Christophorus. Die zweite Glocke wurde am 03. 09. 2004 anläßlich der 650-Jahr-Feier in Criewen gegossen. Sie ersetzt die zweite Glocke, die nicht mehr aus den Kriegsabgaben des 2. Weltkrieges zurückgekehrte.

    In den Jahren 1664 – 1680 erfolgte nach dem 30-jährigen Krieg eine Wiederherstellung der Kirche. Die Westempore mit vier barocken Pfosten und brettartigen Balustern im Gelände wurde 1694/1695 errichtet. 1698 erfolgte die Anfertigung und der Einbau der Kirchenbänke. Der aus Holz kunstvoll gearbeitete schwebende Taufengel mit ausgebreiteten Flügeln, trägt in der Hand ein Taufbecken. Er wurde im Jahre 1703 vom Holzbildschnitzer Mattemowi geschaffen. Die Anfertigung und der Einbau eines barocken Kanzelaltars erfolgte 1712/1713. Eine Turmuhr wurde 1767 eingebaut.

    Der Westgiebel wurde 1857 im neogotischen Stil neu errichtet. Der Turmartige Anbau und Patronatseingang ist von 1909. Bei der 1962 um fassenden Renovierung erfolgte die Entfernung der Patronatsloge, der Orgel und des barocken Kanzelaltars (schlechter Bauzustand). Die Kanzel verblieb in der Kirche, dazu kam ein neuer Altartisch mit dem Altarkreuz. 1997 erfolgte der Einbau neuer Bleiglasfenster auf der Ostseite. An der Brüstung befinden sich die Wappen der Familien, von Greiffenberg (1481 – 1682), von Bredow (1718 – 1815) und von Colmar (1853 – 1945).

    An der Nordostseite der Dorfkirche Zützen steht seit langer Zeit einer der ältesten Grabsteine im Altkreis Angermünde aus dem Jahre 1513. Umgeben von einer Umschrift zeigt die Grabplatte im Flachrelieff ein Ehepaar, links in Rüstung Christoph von Krummensee, rechts seine Gattin Sophia von Bredow mit Schleier und Mantel.

    In der Kirchhofsmauer eingebaut, befindet sich in der Nähe der Eingangstür zum Friedhof ein Grabgewölbe, in welchem die sterblichen Überreste des früheren Besitzers von Zützen, eines Herrn von Bredow und seiner Gemahlin, einer geborenen von Barfus, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Eine Inschrift besagt, dass dieses Mausoleum im Jahre 1792 erbaut worden ist. Die geöffnete Tür des Erbbegräbnisses von Bredow mit der Mahnung des Sensenmannes: „Zurück, Vollendeter, wan du hier kein Recht hast und dein Nahme nicht hierselbst aufgezeichnet ist, oder der Fluch trift deine Nachkommenschaft!“ 

    Quellenangabe: Informationen an der Kirche Zützen und Informationsmaterial vom Pfarramt Criewen.