Dorfkirche Zixdorf

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Steckbrief
14823 Rabenstein (Fläming) OT Zixdorf Potsdam-Mittelmark
Mittelalterlicher Feldsteinbau mit rundem Chorschluss, Kanzel 1690, Taufe u. Pfarrstuhl Ende 17. Jh. Anmeldung bei Burkhard Dümichen, Alte Dorfstr. 18, Tel. 033843-50553
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    Dorfkirche Zixdorf
    Dorfkirche des Monats Mai 2019

    „Die Zixdorfer Kirche ist nicht nur die kleinste Kirche in der Mark Brandenburg, sondern auch eine der schönsten.“ So sieht das zumindest der für die Gemeinde zuständige Niemegker Pfarrer Daniel Geißler. 

    Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Zixdorf – heute ein Teil der Gemeinde Rabenstein/ Fläming – datiert aus dem Jahr 1380, als ein Hans Tzikstorpals Schöffe eine Urkunde im nahen Treuenbrietzen unterzeichnet. Die Kirche, etwas erhöht inmitten des langgezogenen Dorfes gelegen, gibt baugeschichtlich einige Rätsel auf. Der westliche Teil ist in den unteren zwei Dritteln aus sogfältig bearbeiteten Granitquadern geschichtet, was einen Baubeginn im 13. oder 14. Jahrhundert vermuten lässt. Der restliche Bau mit dem halbrunden Chorabschluss und das gesamte obere Drittel des Mauerwerks ist aus nicht oder nur wenig behauenen Findlingen unregelmäßig ausgeführt. Dies lässt auf spätere Bauabschnitte (eventuell nach einer teilweisen Zerstörung?) schließen. Auffallend ist auch die sehr unterschiedliche Anordnung und Größe der Kirchenfenster. Über dem Westgiebel sitzt ein schöner Fachwerkturm mit massivem Westgiebel, der 1905 erneuert wurde. Zu dieser Zeit entstand auch die westliche Vorhalle. 

    Der Innenraum ist von einem hölzernen Tonnengewölbe überzogen, das ebenso wie die Brüstungsfelder der auf geschnitzten Pfeilern getragenen Empore bei der bereits erwähnten Restaurierung 1905 im neubarocken Stil ornamental ausgemalt wurde. Der Altaraufsatz vom Ende des 17. Jahrhunderts zeigt im Mittelfeld eine großformatige Darstellung des Abendmahls zwischen Säulen und seitlichen Akanthuswangen. Zwei kleinere Gemälde im oberen Giebelfeld des Altars zeigen links eine Gethsemaneszene und rechts die Kreuzigung Christi. Kanzel, Taufe und ein Pfarrstuhl an der nördlichen Chorwand entstanden um 1690, als vermutlich eine größere Umgestaltung stattfand. Dass dieser Umbau nicht (wie mancherorts angenommen) die Außenmauern betraf, beweist eine spitzgieblige Sakramentsnische, deren Einbau nach der Reformation als ausgeschlossen gelten muss. Der schön verzierte Orgelprospekt ist derzeit leider nur Staffage; die Orgelpfeifen gingen in den Wirren der Nachkriegszeit verloren.   

    Im Jahr 1993 wurde das Kirchendach in Mönch-Nonne-Deckung erneuert, gleichzeitig erhielt auch die Turmhaube eine neue Eindeckung mit Schieferziegeln. Das Material wurde damals von der Patengemeinde in Mülheim an der Ruhr gestiftet. Der massive Holzwurmbefall wurde 2016 durch eine Begasung des Kirchenraumes erfolgreich bekämpft. Im kommenden Jahr 2020 sollen die Sanierungsarbeiten fortgesetzt werden. Nachdem die Kirchengemeinde in den vergangenen Jahren die Kirche in Garrey erfolgreich und umfassend instandgesetzt und wiederbelebt hat, will man sich nun auf das Gotteshaus im benachbarten Zixdorf konzentrieren. Insbesondere soll es um die Sanierung des Innenraumes und die Restaurierung der Farbfassungen der Wände sowie der Ausstattungsstücke gehen. Für den Fall, dass die nötige Gesamtfinanzierung erreicht wird, hat der Förderkreis Alte Kirchen bereits jetzt seine finanzielle Unterstützung des Projektes fest zugesagt. 

    Derzeit finden Gottesdienste im Wechsel in Garrey und in Zixdorf statt. Nach dem Abschluss der Instandsetzungsarbeiten sind auch kulturelle Veranstaltungen mit intimerem Charakter wie Lesungen oder Kammerkonzerte vorgesehen. Wünschen wir der Gemeinde bei Ihrem Vorhaben eine ebenso glückliche Hand wie in den vergangenen Jahren bereits im benachbarten Garrey! 

    Weitere Informationen: Evang. Pfarramt Niemegk; Pfarrer Daniel Geißler; Kirchplatz 9; 14823 Niemegk; Tel.: 033843-51338; Mail: Pfarramt.niemegk@ekmb.de