Dorfkirche Gosen

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Steckbrief
15537 Gosen - Neu Zittau, OT Gosen Oder-Spree
Bau von 1914 im Stil des friderizianischen Barock, bauzeitliche Innenausstattung, Radleuchter, Dinse-Orgel von 1914 im Original erhalten, umfangreiche Sanierungsarbeiten am Turm und an der Orgel im Sommer 2020 abgeschlossen. Mai bis zum Tag des Offenen Denkmals sonntgs von 14 - 17 Uhr offen. Der Förderverein Dorfkirche Gosen e.V. organisiert etwa monatlich Konzerte und Veranstaltungen. www.kirche-gosen.de
Förderverein Dorfkirche Gosen e.V.
Priska von Klitzing
Uferweg 11
15537 Gosen-Neu Zittau
Tel.: 03362 - 84 13

Homepage des Fördervereins

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    Dorfkirche Gosen
    Dorfkirche des Monats April 2014
    Das heutige Dorf Gosen wurde im Jahr 1752 auf Veranlassung des preußischen Königs Friedrich II. als Kolonistensiedlung für aus Holland, aus Sachsen und der Pfalz angeworbene Wollspinner gegründet. Es entstand eine kreuzförmige Anlage mit quadratischem Dorfplatz im Schnittpunkt und ursprünglich 48 Doppelhäusern aus Fachwerkmit Schilfdeckung entlang der beiden Straßen. Zudem erhielt jede Familie einen Morgen Gartenland, einen Morgen Wiese und freies Weideland für eine Kuh. Ein Kirchenbau war nicht vorgesehen. Sonntags mussten die lutherischen Bewohner ins benachbarte Neu Zittau laufen, das zur selben Zeit ebenfalls als Spinnerkolonie entstanden war. Dort fanden die Gottesdienste zuerst einige Jahre im Dorfkrug und ab 1767 in der dort neu gebauten Kirche statt. Da sich unter den Gosener Neubürgern auch einige reformierte Familien befanden, wurde diesen im Ort eines der Kolonistenhäuser als Betsaal zur Verfügung gestellt, wo ab und an der Schlossprediger aus Köpenick das Abendmahl reichte und ansonsten der reformierte Lehrer Lesegottesdienste hielt. Erst im Jahr 1912 – im 24ten Jahre der friedensreichen Regierung des deutschen Kaisers Wilhelm II., Ö unseres allgeliebten Landesfürsten aus dem ruhmreichen Geschlechte der Hohenzollern – wurde in Gosen der Grundstein für ein eigenes Kirchengebäude gelegt, nachdem sowohl das Königliche Konsistorium der Kurmärkischen Kirche als auch die Königliche Regierung zu Potsdam als Patronatsherrin Zuschüsse bewilligt hatten. Die Landgemeinde Gosen verpflichtete sich im Gegenzug, die restlichen Kosten aufzubringen sowie die üblichen Hand- und Spanndienste zu leisten. Mit den Entwurfsleistungen wurde der Vorsteher des Königlichen Hochbauamtes in Beeskow, Baurat Scherler, beauftragt; am 26. April 1914 fand die feierliche Einweihung statt. Entstanden ist ein Putzbau aus Kalkstein mit polygonalem Chorschluss und einem auf der Nordseite vorgesetzten 30 Meter hohen Turm. Im Sinne der sich damals im evangelischen Kirchenbau durchsetzenden Heimatstil-Bewegung und als Reminiszenz an die friederizianische Gründungsgeschichte des Dorfes wurde eine neubarocke Formensprache für das Kirchengebäude gewählt. In diesem Stil ist auch die vollständig erhaltene Ausstattung des Innenraumes – Altar, Taufe, Orgel und Radleuchter – gehalten. Zudem erinnert ein Porträt Friedrichs des Großen an den Ortsgründer. Bereits in den neunziger Jahren des vergangenen Jahres konnte das Dach des Kirchenschiffes neu gedeckt werden. Weitere gravierende Bauschäden und der Wunsch, Kirchengebäude und -gemeinde aus einem anhaltenden „Dornröschenschlaf“ zu wecken, gaben 2008 den Anstoß zur Gründung des „Fördervereins Dorfkirche Gosen“, der zwei Jahre später als Anschubfinanzierung für seine Arbeit mit einem Startkapital des Förderkreises Alte Kirchen ausgezeichnet wurde. Inzwischen wurden das Umfeld der Kirche neu gestaltet, eine neue Heizung installiert sowie ein Gebläsemotor für die Orgel eingebaut. Seit kurzem liegt ein Holzschutzgutachten vor, demzufolge mehrere Balken in der Turmhaube stark geschädigt sind. Auch die Schieferdeckung des Turmes ist brüchig geworden, so dass Regenwasser eindringt, was zu einer weiteren Schädigung der Konstruktion führt. Der Förderverein hat in den vergangenen Jahren reichlich Spendengelder einwerben können und hofft, mit Hilfe von Fördermitteln bald die notwendigen Instandsetzungsarbeiten beginnen zu können. Auch eine Reparatur der Orgel steht auf dem Wunschzettel des Vereins. Das zweimanualige Instrument mit pneumatischen Kegelladen wurde 1914 von der Berliner Orgelbau-Anstalt Gebrüder Dinse eingebaut. Trotz des neuen Gebläses ist sie nur sehr eingeschränkt spielbar. Trotz der noch vorhandenen Baumängel werden die ev. Kirchengemeinde und der Förderverein am Sonntag, dem 4. Mai hoffnungsvoll das einhundertjährige Kirchweihjubiläum feiern. Die Predigt im Festgottesdienst um 15 Uhr wird Bischof Dr. Markus Dröge halten. Im benachbarten Landgasthaus „Märkischer Hof“ wird anschließend mit Kaffee, Kuchen und Musik weiter gefeiert. Bereits am Vorabend, dem 3. Mai, findet in der Gosener Kirche um 19 Uhr ein Gospelkonzert statt. Zu beiden Veranstaltungen sind Gäste herzlich willkommen!
    Zum Weiterlesen: Märkische Onlinezeitung vom 26. März 2015: Saniert wird in Etappen Märkische Onlinezeitung vom 06. Oktober 2016: Gosener feiern frisch sanierten Kirchturm