Die Feldsteinkirche Haseloff

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Die Feldsteinkirche in Haseloff stammt vom Ende des 12. Jahrhunderts und ist damit älter als die urkundliche Ersterwähnung des Ortes. Die originalen Apsisfenster aus der damaligen Zeit sind noch erhalten. Unter diesen ist ein Näpfchenstein in der Mauer eingebracht.

Kirche in Haseloff Foto: Andrea Molkenthin

Bei Arbeiten im Jahr 2003 wurden Reste der hölzernen Vorgängerkirche entdeckt und damit erstmals gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über den Feldsteinkirchenbau im Fläming gewonnen. Ein entsprechendes Modell ist in der Kirche ausgestellt. Der Turm wurde im 15. Jahrhundert errichtet und 1829 durch ein Backsteinobergeschoss ergänzt.
Im Altarraum befinden sich eine mittelalterliche Sakramentsnische und eine weitere Maueröffnung. Das Altarbild aus dem 17. Jahrhundert ist eine Kopie der „Grablegung Christi“ von Federico Barocci. Sieben weitere Kopien sind in Deutschland bekannt, u.a. in der Katharinenkirche in Brandenburg und in Göttin. Die Predella zeigt eine Abendmahlsszene, bei der die Figur des Johannes geschwärzt wurde. Im Fußboden im Eingangsbereich der Kirche sind Hundetrappen eingelassen.
Die Orgel wurde 1894 vom Niemegker Orgelbaumeister Lobbes gebaut. Die hölzerne Taufe aus dem Jahr 1853 kam 1953 von Niemegk nach Haseloff. Von der B 102 ist die Haseloffer Kirche vor allem durch die wechselnden Ausstellungen von Holzfiguren des ortsansässigen Künstlers Bernd Koitzenburg bekannt.


Aus der Broschüre „Unsere Dorfkirchen“ / mit freundlicher Genehmigung des Pfarramtes Niemegk

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