Stadtkirche Märkisch Buchholz

Diese Kirche ist nicht offen.
Steckbrief
15748 Märkisch Buchholz Dahme-Spreewald
Im Ursprung Barockbau, nach starken Kriegszerstörungen Wiederaufbau in den Jahren 1959 bis 1967.
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    Stadtkirche Märkisch Buchholz
    Dorfkirche des Monats Oktober 2022

    Mit etwas mehr als 800 Einwohnern ist Märkisch Buchholz die kleinste Stadt Brandenburgs. Eine Stadt fast wie ein Dorf. Der Dichter Franz Fühmann, dem es nach eigenem Bekenntnis in Berlin zu laut war, zog sich hier in ein kleines Häuschen im Walde zurück, um an seinen Texten zu arbeiten. In der Alten Schule von Märkisch Buchholz ist heute eine Ausstellung zum Leben und Werk Franz Fühmanns zu besichtigen. Sein Grab findet sich auf dem Friedhof an der kleinen Kirche.

    Erstmals urkundlich erwähnt werden „castrum et oppidum Bucholt“ in einer Urkunde aus dem Jahr 1301. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wendisch Buchholz – so der damals offizielle Ortsname – stark zerstört und verlor 65 Prozent seiner Bevölkerung. 1937 wurde der Ort von den Nationalsozialisten in Märkisch Buchholz umbenannt. Die letzten verzweifelten Kämpfe des Zweiten Weltkrieges führten in dem am Rande des sogenannten Kessels von Halbe gelegenen Städtchen noch einmal zu massiven Zerstörungen.

    Im Jahr 1346 findet erstmals eine Kirche – vermutlich ein schlichter Holzbau – Erwähnung, die 1751 durch den Neubau einer Fachwerkkirche ersetzt wird. Nur ein Jahr später wird diese bei einem großen Stadtbrand ein Opfer der Flammen. August Wilhelm von Preußen, der jüngere Bruder des Königs Friedrich II., verfügte als Besitzer des Gutes Buchholz seinerzeit über das Kirchenpatronat; er ließ umgehend einen neuen, diesmal massiven, Kirchenbau im Stil des Klassizismus errichten. Bei den bereits erwähnten Kämpfen im Frühjahr 1945 brannte die Kirche aus. Die gesamte Ausstattung ging verloren. Lediglich die beschädigte Wetterfahne mit einer vergoldeten Krone und den Initialen „AW“ wurde gesichert; sie ist heute im Eingangsbereich der Kirche zu sehen.

    Der Wiederaufbau der Kirche zog sich über einen recht langen Zeitraum hin. 1953 wurde der Kirchturm saniert, um eine Glocke aufhängen zu können, die die Gemeinde vom Hamburger „Glockenfriedhof“ erhalten hatte. Die Instandsetzungsarbeiten am Kirchenschiff – finanziert hauptsächlich mit Mitteln der Kirchengemeinde und der Landeskirche – begannen erst 1959. Mit Malerarbeiten im Innenraum konnte der Wiederaufbau 1967 abgeschlossen werden. 1977 wurde eine Orgel der Frankfurter Orgelbaufirma Sauer angeschafft. Zur 700-Jahrfeier des Städtchens Märkisch Buchholz schließlich erhielt die Kirche im Jahr 2001 einen neuen Farbanstrich.

    Inzwischen sind Sanierungsarbeiten im Innenraum wieder dringend notwendig geworden. Das gerissene und teilweise bereits abgefallene Deckengesims soll instandgesetzt werden. Um die hohen Kosten für eine Rüstung zu nutzen, soll die Farbfassung erneuert werden; ein restauratorisches Gutachten dafür liegt bereits vor. Der Förderkreis Alte Kirchen wird sich an der Finanzierung der Arbeiten mit einem Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro beteiligen.

    Weitere Informationen: Ev. Kirchengemeinde Märkisch Buchholz; Pfarrer Jürgen Behnken; Am Markt 2; 15748 Märkisch Buchholz; Tel.: 033765-189988; Mail: behnken@gmx.de