„Frieden sei ihr erst Geläut!“

Per Pferdetreck auus der Prignitz nach Jerusalem

Seinen Traum, 2025 mit dem Pferdetreck auf Friedensmission nach Jerusalem zu reisen, hat Pfarrer Helmut Kautz aus Brück, seiner vorigen Pfarrstelle, in die Westprignitz mitgenommen Und auch hier im Kloster Marienfließ und in seinen vielen Gemeinden fand er begeisterte Menschen, die seinen Traum teilen.
„Wahnsinn“, „total verwegen“, „nicht durchführbar“: mit solchen Attributen wird der brandenburgische Verein Friedensglocken e.V. ständig konfrontiert. Dabei ist längst erwiesen, dass der Zug mit Pferden und Planwagen durch Europa möglich ist. 2018 ging es im Konvoi von Brück, über Berlin, durch Polen ins russische Weliki Nowgorod. Neuerdings wird in Deutschland aber für ein noch viel größeres Projekt trainiert. 2025 will der Verein mit Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet eine Friedensglocke nach Jerusalem bringen – eine logistische Herkulesaufgabe. Die Kosten – u.a. für Futter, Hufbeschlag und Unterkünfte – belaufen sich mit geschätzten 1,7 Millionen Euro etwa auf die Hälfte des Preises für einen Leopard II-Panzer.
Im August 2021 führte eine Trainingsfahrt mit elf Kutschen und sechzig Personen von Altenburg aus quer durch Thüringen nach Westfalen: 476 km in 3 Wochen. Nächstes Jahr hat der Treck das Ruhrgebiet zum Ziel, später auch Bayern.

MINISTERPRÄSIDENT DIETMAR WOIDKE besucht den Friedenstreck im Kloster Marienfließ Foto: Friedenglocken e.V.


Helmut Kautz, Vorsitzender von Friedensglocken e. V.: „Wir müssen neue Wege finden, um Frieden in die Welt zu bringen. Ein neuer Weg sind unsere Friedenstrecks. 2018 fuhren wir erfolgreich mit den „Titanen on Tour“ von Berlin nach Russland und waren überwältigt über die Anteilnahme so vieler Menschen an unserem Weg. Auf den Reisen wollen wir über unsere Vision – Jerusalem 2025 – sprechen.
Die Vision: 2025 einen Friedenstreck von Deutschland nach Israel. Mit Pferdegetrappel und Glockengeläut will der Verein mit Menschen verschiedener Religionen ins Gespräch kommen. Die Reise über 4.000 Kilometer soll nur durch Spenden und eine Fundraising-Kampagne getragen werden. Mit auf der Reise wird die Friedensglocke 2025 sein.
Die Friedensglocke wiegt 70 Kilogramm und wurde im letzten Sommer in Brück auf dem Gelände der Backschwein-Tenne gegossen. Das verwendete Material ist teilweise Militärschrott, also Granat- und Patronenhülsen. Die Glocke ist das Symbol des Vereins und gleichzeitig Geschenk an die Stadt Jerusalem. Im vergangenen Jahr wurde sie blank poliert. Die Aufschrift ist: „Jagt dem Frieden nach mit Jedermann – Jerusalem 2025“. Das Wort Frieden steht in 16 Sprachen auf der Glocke.
Der Verein Friedensglocken e.V wählt nun den umgekehrten Weg, einen friedlichen. „Wir sammeln Kriegsmaterial aus Metall und gießen daraus eine Glocke, eine wahrhaftige Friedensglocke. Sie soll unser Symbol dafür sein, Menschen unterschiedlicher Nationalität, Konfession oder Hautfarbe zusammenzubringen, im Gespräch Meinungen auszutauschen, Vorurteile ab- und Freundschaften aufzubauen. Unsere Friedensglocke soll ihrer schönsten Bestimmung wieder gerecht werden, wie sie Friedrich Schiller anmahnte:
„Frieden sei ihr erst Geläute!“


Theda von Wedel-Schunk

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