Buchtipp

Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg. Band 2: Der Nordosten – Uckermark, Barnim, Oderland

Die Erfassung und systematische Untersuchung mittelalterlicher Wandmalereien und Architekturoberflächen ist eine wesentliche Voraussetzung für deren umfangreiche Kenntnis und deren Erhalt. Der nun vorgelegte zweite Band der Reihe „mittelalterliche Wandmalerei im Land Brandenburg“ stellt einen wichtigen Beitrag dazu dar und legt die Ergebnisse der interdisziplinären Forschung dazu vor. Er inventarisiert die mittelalterlichen Wandmalereien im Nordosten des Landes Brandenburg, dessen Region historisch zu mehreren Bistümern und Landesherrschaften gehörte. Wie auch im ersten Band (Der Südosten – die brandenburgische Lausitz, 2017) werden übergreifende Themen in Artikeln behandelt, die dem Katalog vorangestellt sind. Erfassung und Inventarisation führt zur Kenntnis der Geschichte und des Zustandes der Wandmalereien. Beides ist auch Voraussetzung für deren Konservierungen oder

Restaurierungen und für die dauerhafte Wartung und Pflege, damit Substanzverluste vermieden werden.

Wesentlichen Einfluss auf den Bau und die Ausgestaltung der Kirchen hatten die Landnahme und der Landesausbau durch die brandenburgischen Markgrafen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Malereien aus dieser frühen Zeit des Landesausbaus sind sehr selten und fragmentarisch, dafür aber umso wertvoller. Alle heute noch erhaltenen Wandmalereien und Architekturfassungen werfen – wie auch die überkommenen Ausstattungsstücke – Schlaglichter auf das „geistige Leben“ und die Frömmigkeitspraxis vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert und deren Wandlungen.

(Siehe zum Buch auch den Beitrag von Dr. Jan Raue in unserer Zeitschrift „Offene Kirchen 2021, S. 20 ff.)

Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg. Band 2: Der Nordosten – Uckermark, Barnim, Oderland. (= Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg, Band 18). 390 Seiten mit zahlreichen meist farbigen Abbildungen, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2021; ISBN 978-3-88462-401-2; 78, – Euro