In Neu Hardenberg wurden Sterne verkauft

Wie Menschen mit guten Ideen zum Geldausgeben für die Sanierung von Kirchen und ihrem Inventar ermuntert werden können

Beim Blick auf sanierte Dorfkirchen, restaurierte Orgeln, Taufengel und viele Besonderheiten des Kirchenraumes, die in neuem Glanz erstrahlen, möchte ich hier einmal an die Menschen erinnern, die die Bereitschaft für Spenden zur Instandset- zung von Gotteshäusern und ihrem Inventar mit ganz unterschiedlichen Mitteln und auf kreative Weise befördert haben. Mit Ausdauer und guten Ideen wurden Menschen zum Geldausgeben ermuntert! Neben den Kuchenbuffets bei Veranstaltungen, deren Erlöse den Kirchen zugute kommen und den Besuchern leibliche Genüsse bereiten, gibt es weitere Möglichkeiten, die Spendenbereitschaft zu belohnen, wie der Verkauf von Kirchenwein oder Einkaufstaschen mit Abbildung der Kirche, wie in Altfriedland.

War es in früheren Jahrhunderten üblich, dass Fenster in den Kirchen von Patronen, Handwerkern oder auch Einzelpersonen gestiftet wurden, gibt es die Fortsetzung dieser Tradition bis in unsere Zeit, zum Beispiel wurden zwei Fenster in der Pfarrkirche Altlandsberg oder auch in der Kirche Hohen Neuendorf von Sponsoren finanziert.

Den Gedanken, die Sterne im Schiff der Schinkelkirche von Neuhardenberg einzeln zu „verkaufen“, mag man seltsam finden, dennoch sollte man überlegen, wie dem menschlichen Bedürfnis entsprochen werden kann, den eigenen Beitrag im Kirchenraum verortet zu sehen. Die Sitzplätze in der Dresdner Frauenkirche vermerken auf einer Messingtafel die Spendernamen, in einigen Dorfkirchen gibt es im Eingangsbereich eine Tafel, die die Spender namentlich aufführt – genannt seien hier Wesendahl in Märkisch Oderland oder, sehr ansprechend gestaltet, in Lichtenberg bei Frankfurt/Oder, wo Keramikplatten anfertigt wurden.

Keramikplatten ehren Spender in Lichtenberg

In manchen Kirchen, die auf eine Restaurierung zugehen, kann man zunächst die Orgel in Ordnung bringen lassen – damit werden (kirchen-)musikalische Veranstaltungen möglich. Die Namen der Orgelpaten sind zum Beispiel in der Nikolaikirche Neuenhagen bei Bad Freienwalde oder in Hasenfelde verewigt.

Oft fallen bei Sanierungsarbeiten alte Baumaterialien an, die sich als beliebte Requisiten verkaufen lassen: Steine, Dachziegel, Orgelpfeifen, Teile ausgetauschter Fensterscheiben oder hölzerner Verzierungen. Die Wegendorfer Kirche hat den umgekehrten Weg gewählt und für die Neueindeckung des Daches eine Ziegel-Patenschaft beurkundet. Es müssen keine großen Beträge sein, dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. In Rhinow (Havelland) verkauft die Bäckerei Brot mit einer Banderole und der Aufschrift, dass zehn Cent des Preises für die Erhaltung der Kirche bestimmt sind. Letzteres war u. a. Gegenstand eines Artikels in der Dezemberausgabe 2017 der Alten Kirchen. In Landin gibt es Briefkuverts mit Stempel und Briefmarke, die die Kirche zeigen.

Fotokalender, Abbildungen aus der Kirche, jeder kennt sich in seiner Kirche am besten aus – möge den vielen Ideengebern immer wieder etwas Neues einfallen. Anregungen sind uns stets willkommen.

Text und Foto: Uwe Donath

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