Gutes Geld für eine gute Idee

Ein neuer Finanzierungsweg bei gemeinnützigen Projekten – die Kirchengemeinde Brück sammelte bereits erste Erfahrungen

Wie komme ich an das nötige Geld, um die Dorfkirche zu restaurieren? Wo gibt es Unterstützung, die erforderlichen Eigenmittel aufzubringen? Die evangelische Gemeinde Brück im Fläming hat sich jetzt für das neue Modell Crowdfunding entschieden – und das mit Erfolg.

Was ist Crowdfunding?

Die Evangelische Bank bietet dieses Modell an, das neben herkömmlichen Methoden der Spendenakquise eingesetzt werden kann – ein relativ neuer Finanzierungsweg für gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Kirche, soziales Engagement, Nachhaltigkeit, Erziehung & Bildung und Inklusion .

Beim Crowdfunding (von englisch crowd für „Menge“ und funding für „Finanzierung“, deutsch auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet) handelt es sich um eine internetbasierte Form, Geld für eine Idee oder ein bestimmtes Projekt zu sammeln. Als Methode der Geldbeschaffung durch eine Vielzahl von Kapitalgebern und Spendern im World Wide Web ist Crowdfunding relativ jung. Der Gedanke dahinter ist allerdings alles andere als neu: Schon der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) wusste als Gründungsvater der Genossenschaftsbewegung: „Was einer alleine nicht schafft, das vermögen viele.“ Denn viele engagierte Menschen haben gute Ideen. Gerade im karitativen, gemeinnützigen Bereich fehlt es jedoch oft an den finanziellen Mitteln. Die Idee der Evangelischen Bank: Zusammen Gutes tun. Wenn sich Unterstützer zusammentun, um eine gute Idee gemeinsam umzusetzen, dann wird möglich, was vorher utopisch schien.

Der Prozess besteht aus mehreren Schritten: Projekt vorstellen, Projekt eintragen, Feedback der Nutzer und Fans sammeln, Spenden sammeln, Projektabschluss/ Auszahlung, Projekt realisieren. Mit einer zündenden Idee melden Sie sich beim „Zusammen-Gutes-tun“-Crowdfunding-Portal an und starten ein neues Projekt. Sie legen die benötigte Summe fest und den Zeitraum, in dem gesammelt wird. Haben sich genügend Fans gefunden, geht das Projekt in die Finanzierungsphase.

Wenn das Projektziel erreicht wurde, erhalten Sie das Geld und können Ihr Projekt realisieren. Sollte das Ziel nicht erreicht werden, bekommen die Spender ihr Geldzurück.

Das Einstellen und Durchführen von Projekten ist kostenfrei. Die Transaktionskosten (Zahlungsverkehr) übernimmt die Evangelische Bank. Sie stellt einen Spendentopf zur Verfügung, mit dem auf der Plattform eingestellte Projekte durch die Bank unterstützt werden. Für jeden Spender, der mindestens fünf Euro spendet, unterstützt die Evangelische Bank das jeweilige Projekt bis zum Erreichen des Spendenziels mit zusätzlich fünf Euro. Der Zahlungsverkehr wird auch bei Rückerstattungen von der Evangelischen Bank übernommen.

Für den reibungslosen Ablauf aller Phasen sorgt die Bank. Überhaupt findet von Anfang an eine dichte Beratung durch das zuständige Team der Bank statt. Ansprechpartner für Brandenburg ist

Stefan Schülke, Berater Liquiditätsmanagement/E-Business, Evangelische Bank eG, Seidlerstraße 6, 34117 Kassel,
Telefon: 0431 6632-4200
Mobil: 0172 4139323.
E-Mail: e-business@eb.de
Genaue Abläufe und Details:
https://www.zusammen-gutes-tun.de/So- funktionierts/Was-ist-Crowdfunding.html

Und so funktioniert das Modell Crowdfunding in der evangelischen Gemeinde Brück für ihr Projekt „Titanen on Tour“:

Drei Monate wollen die Brücker mit acht Planwagen und Kaltblutpferden eine Friedensfahrt von Brück nach Nowgorod unternehmen und damit an die Reise der Vorfahren erinnern. Die festgelegte Summe von 20.000 Euro wurde noch vor Ablauf der Frist erreicht und deutlich übertroffen. „Aber natürlich war das Ganze eine enorme Anstrengung“, sagt der Brücker Pastor Kauz dazu. „Und mindestens einer im Projekt muss ein gutes Verhältnis zum Netz haben.“ Projekt-Details: unter
https://www.zusammen-gutes- tun.de/titanen-on-tour-europa2018.

Thea von Wedel

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