Eine misshandelte Orgel soll wieder erklingen
IN AKUTER NOT Heute erbitten wir Ihre Spende für die Restaurierung der Orgel in der Dorfkirche Gollwitz (Stadt Brandenburg)
Die Dorfkirche von Gollwitz bei Jeserig, seit einigen Jahren verwaltungstechnisch zur Stadt Brandenburg gehörend, bietet durch ihre Lage auf einem Hügel inmitten des umgebenden Friedhofes einen hübschen Anblick. Der spätgotische Saalbau wurde um 1500 mit einem halbrunden Chorschluss nach Osten erweitert. Im Zuge eines größeren Umbaus erhielt das Gotteshaus 1750 seinen barocken Turmaufsatz mit Schweifhaube und offener Laterne.
Der Innenraum wird von einer schlichten klassizistischen Altarwand geprägt. Direkt gegenüber, auf der Westempore, stand bis vor gut zwanzig Jahren eine solide Kirchenorgel. Und genau diese ist jetzt zum Problemfall geworden… Vor zwei Jahren übernahm Christiane Klußmann, Pfarrerin der Lukas-Kirchengemeinde in Jeserig, zusätzlich zu ihrem bisherigen Pfarrsprengel auch die Seelsorge für die Orte Wust und Gollwitz. Bei einer ersten Besichtigung der Gollwitzer Kirche war sie schockiert: Zwischen Taubendreck und Müll fand sie die Trümmer einer historischen Orgel vor.
Erbaut wurde das Instrument 1869 von dem Orgelbauer August Ferdinand Wäldner. Dessen ursprünglich aus Thüringen stammen – der Vater hatte 1850 eine Werkstatt in Halle an der Saale eröffnet. Im Hallenser Dom befindet sich auch die größte und bedeutendste Wäldner-Orgel mit immerhin 33 Registern in zwei Manualen und dem Pedal. Im vergangenen Jahr konnte sie umfassend restauriert werden. Dasselbe würde man der kleinen Schwester in Gollwitz wünschen! Obwohl noch spielbar, wurde die Gollwitzer Orgel 1996 demontiert und in ihre Einzelteile zerlegt – vermutlich, um sie vor Feuchtigkeit durch das damals undichte Kirchendach zu schützen. Was ursprünglich gut gemeint war, führte jedoch zu keinem guten Resultat. Wahllos übereinander gesta- pelt lagerten die einzelnen Teile zwanzig Jahre ungeschützt auf der Empore. Die empfindlichen Orgelpfeifen sind wild durcheinander geworfen. Die Klaviaturen lehnen an einer Wand. Einzelne Tasten, aus dem Spieltisch herausgefallen, liegen zwischen vermodertem Notenpapier. Trotz des auf den ersten Blick fast hoffnungslosen Anblicks war Pfarrerin Klußmann sofort klar: Diese Orgel muss restauriert und wieder spielbar gemacht werden! Mitglieder der Kirchengemeinde und Mitarbeiter der benachbarten Begegnungsstätte Schloss Gollwitz reinigten im Rahmen eines Arbeitseinsatzes behutsam die Überreste der Orgel von Staub und Taubenkot. Die Firma Alexander Schuke Orgelbau in Werder an der Havel wurde um einen Kostenvoranschlag gebeten; etwa 77.000 Euro sind nötig, um das Instrument mit seiner ursprünglich romantischen Disposition wieder zum Klingen zu bringen. Inzwischen gibt es von zahlreichen Stellen Angebote zur finanziellen Hilfe: Der Kirchenkreis hat Unterstützung zugesagt, die Gollwitzer selbst sammeln unermüdlich für das Instrument. Auch ein Antrag bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist gestellt. Es klafft jedoch noch eine Lücke von ca. 30.000 Euro, die aus der Kirchenkasse allein nicht zu bewältigen ist. Nach Bekanntwerden der Nachricht von der Entdeckung der misshandelten Orgel sagte der Förderkreis Alte Kirchen spontan eine Beteiligung an den Kosten in Höhe von 1.000 Euro zu. Um diesen Betrag aufstocken zu können, bitten wir Sie um Ihre Unterstützung! Zum Ende dieses Jahres könnte die Firma Schuke mit der Reparatur beginnen. Dies würde die Chance bieten, im kommenden Jahr 2019, wenn die Gollwitzer Orgel ihren 150. Geburtstag feiert, das Instrument nach langer Pause erstmalig wieder in einem Gottesdienst erklingen zu lassen.
Bernd Janowski
Weitere Informationen: Pfarrerin Christiane Klußmann; Blütenring 41; 14550 Groß Kreutz / OT Schenkenberg; Tel.: 033207-32602; Mail:
Spendenkonto: Förderkreis Alte Kirchen
IBAN DE94 5206 0410 00039113 90BIC
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