Dorfkirche Prenden

Logo Offene Kirche
Steckbrief
16348 Wandlitz OT Prenden Barnim
Putzbau des 17. Jh. mit imposantem Fachwerkturm mit Ausblick, sehenswerter Kanzelaltar von 1611, Einzeigeruhr von 1704, Bronzeplastiken von Emerita Pansowova Anmeldung u. Führungen über Sabine Voerster, Tel. 033396-87288
Förderverein Dorfkirche Prenden 1611 e.V.
Sabine Voerster
Mühlengasse 11
16348 Wandlitz OT Prenden
Tel.: 03 33 96 - 8 72 88
E-Mail: dorfkirche1611@dorf-prenden.de

Die Dorfkirche Prenden auf der Homepage von Dorf Prenden

Angaben korrigieren oder ergänzen

    Angaben korrigieren oder ergänzen

    Wir prüfen die Informationen und behalten uns die Veröffentlichung vor. Die Daten werden elektronisch gespeichert. Sie werden nicht für weitere Angebote verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

    Dorfkirche Prenden
    Dorfkirche des Monats April 2006, November 2002
    Fachwerk in Brandenburg ñ das assoziiert eigentlich Sparsamkeit oder Bescheidenheit. Um so mehr beeindruckt der massige quadratische Westturm der Prendener Dorfkirche im Landkreis Barnim, der nach abgeschlossener Instandsetzung und Restaurierung in einem freundlichen hellen Ockerton leuchtet. Vor wenigen Jahren noch wies das Kirchengebäude starke Bauschäden auf. In dem eigentlichen Kirchturm befindet sich ein freistehender selbsttragender Fachwerk-Glockenstuhl; Unmengen von Holz wurden hier verbaut. Eindringende Feuchtigkeit hatte im Laufe der Jahre diese einmalige Konstruktion an vielen Stellen morsch werden lassen, es bestand Einsturzgefahr. Um die zahlenmäßig kleine Kirchengemeinde zu unterstützen, fand sich im Ort ein Förderverein zusammen. Eine Architektin aus Berlin wurde mit den Planungen beauftragt und dann ging alles eigentlich schneller, als man es gedacht hatte. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Brandenburg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie Mitteln von Kirchengemeinde und Kommune konnte der Turm saniert werden. Es folgten die Reparatur der Dachkonstruktion am Kirchenschiff und die Sanierung der Außenmauern. Der Abschluß der Bauarbeiten wurde im Jahre 2001 mit einem großen Fest in der Kirche begangen. Mit dem Erreichten will man sich jedoch nicht zufrieden geben; im Innenraum der Prendener Kirche gibt es noch viel zu tun. Theodor Fontane, der hier nach Spuren des Feldmarschalls Otto Christoph von Sparr suchte, war nach seinem Besuch in Prenden arg enttäuscht: „Malerisch hatte mich die Kirche von der anderen Seite des Hügels aus gegrüßt, nun erst sah ich, dass alles nicht viel andres als eine Landschaftscoulisse gewesen war.“ Kein „Marmordenkmal, kein Denkstein“ erinnerte an seinen Helden: „Und so hatte ich denn Einblick in eine Kirche getan, deren gesamter Kunstschmuck ein zerbrochener Rest eines Altarschnitzwerks … war.“ Bei allem Respekt vor dem großen Wanderer ñ hier scheint Fontane nicht so richtig hingeschaut zu haben, denn der durch eine Stifterinschrift in das Jahr 1611 datierte Altaraufsatz ist durchaus etwas Besonderes. Im 18. Jahrhundert wurde er durch Einfügen eines schlichten barocken Kanzelkorbes zum Kanzelaltar umfunktioniert, das Mittelfeld ging verloren. Die erhaltenen Figuren ñ u.a. Christus als Kind und als Weltenrichter ñ stehen in einem zweigeschossigen Aufbau in den Formen der Renaissance, die Schnitzwangen laufen in Tierköpfen aus. Natürlich soll auch der Altar restauriert werden, jedoch fehlen dazu noch die finanziellen Mittel. Die Ausmalung des Kirchenraumes hat bereits begonnen und Sabine Voerster, Vorsitzende des Fördervereins erzählt, dass derzeit über Möglichkeiten der Beheizung nachgedacht wird ñ einerseits, um den Bau vor neuer Feuchtigkeit zu schützen, aber auch, um im Winterhalbjahr Veranstaltungen in der Kirche durchführen zu können. Denn mittlerweile finden neben den Gottesdiensten regelmäßig Konzerte und anspruchsvolle Ausstellungen statt, die sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern aus der Umgebung und aus Berlin gut besucht werden. So abfällig wie Fontane hat sich in der jüngsten Zeit niemand mehr über die Kirche geäußert und die meisten kommen nach einem ersten Besuch gern wieder.