Dorfkirche Gruhno

Diese Kirche ist nicht offen.
Steckbrief
03253 Schönborn OT Gruhno Elbe-Elster
Saalbau aus der 2. Hälfte des 13. Jh. aus Raseneisenstein, neugotischer Westturm von 1885 aus Backstein, schlichter barocker Altaraufsatz unter Verwendung gotischer Relieffiguren, romanischer Taufstein. Komplettsanierung 2018-2020.
Förderverein Gruhno e.V.
Eckhard Heinrich
Gruhnoer Hauptstr. 15
03235 Schönborn OT Gruhno
Tel.: 035325 - 1 83 50
E-Mail: info@gruhno.de

Homepage des Fördervereins

Die Gruhnoer Kirche auf der Internetseite von Gruhno

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    Dorfkirche Gruhno
    Dorfkirche des Monats Oktober 2011
    Am Samstag, dem 17. September 2011 fand in der Gruhnoer Kirche im Rahmen unserer gemeinsam mit dem Landesmusikschulverband initiierten Reihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ ein Benefizkonzert der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“ statt. In einem Presseartikel wird Eckhard Heinrich, der Vorsitzende des Fördervereins Gruhno e.V., angesichts des großen Andrangs der Besucher mit den Worten zitiert: „Ist das nicht ein herrliches Gewusel!“ Bei dem Benefizkonzert kam eine Kollekte für die Erhaltung des Kirchengebäudes in Höhe von 370 Euro zusammen. Eine Woche später erhielt der Verein noch einmal 2.500 Euro überreicht, da er zu den fünf diesjährigen Preisträgern des vom Förderkreis Alte Kirchen ausgeschriebenen Preises „Startkapital für Kirchen-Fördervereine“ gehörte. Das Dorf Gruhno mit etwa 140 Einwohnern liegt abseits der Hauptstraßen südlich von Doberlug. Man muss es suchen. Die Kirche ist ein rechteckiger Bau des späten 13. Jahrhunderts aus Raseneinsenstein, wohl unter dem Patronat des Klosters Dobrilugk entstanden. 1885 wurde ein Backsteinturm hinzugefügt. Der Innenraum, der sich über einen spitzen Triumphbogen zum Chorraum öffnet, ist schlicht und stimmig. Ältestes Ausstattungsstück ist ein spätromanischer Taufstein, der aus einem großen sandsteinernen Kelchblockkapitell gefertigt ist, das vermutlich von abgebrochenen Gebäuden des Klosters Doberlug stammt. In einem barocken Altaraufsatz blieben Skulpturen eines spätgotischen Retabels von 1470/80 erhalten. Neben einer schön geschnitzten Maria mit Kind stehen der Evangelist Johannes und die Figur eines Bischofs. Die Renaissancekanzel an der Südwand des Kirchenschiffes ist direkt mit einem evangelischen Beichtstuhl verbunden. Die Orgel des Instrumentenbauers Johann Christoph Schröther aus Sonnewalde erklang zum ersten Mal zum Pfingstfest 1833. Sie ist zwar spielbar, bedarf jedoch dringend einer Restaurierung. Die Mechanik ist verschlissen, der Blasebalg muss erneuert und einige Pfeifen erneuert werden. Um Geld für die Instandsetzung der Orgel zu sammeln, gründete sich 2010 der Förderverein. Ein Ortstermin mit Vertretern der Denkmalpflege führte jedoch dazu, dass die Prioritäten schnell neu gesetzt werden mussten. Einige Dachbalken des Westgiebels sind im Anschluss zum Turm durch Schädlingsbefall stark geschädigt und bedürfen dringend einer Sanierung. Für den jungen Verein stellte das eine Herausforderung dar, die er jedoch angenommen hat. Inzwischen ist der Förderverein Gruhno e.V. ein wichtiger soziokultureller Faktor im Dorf. Im Sommer richtete er das Dorffest zum 780-jährigen Bestehen des Dorfes aus. Im August 2010 wurde bei der ersten Kirchennacht eine Ortschronik „Gruhno ñ Ortsgeschichte und Geschichten in Wort und Bild“ von Sibylle Schrey und Bernhard Wagner vorgestellt. Dieser Chronik ist unter anderem zu entnehmen, dass Gruhno bereits seit 1231 gemeinsam mit Friedersdorf und Rückersdorf einen Pfarrsprengel bildete. In diesem Sprengel wiederum wurde von Martin Luther selbst im Jahre 1540 Florian Albhorn als Pfarrer eingesetzt. Florian Albhorn hatte Luther bei seinem Aufenthalt auf der Wartburg „als Famulus aufgewartet“. Gruhno beteiligt sich auch an der „Kirchenstraße Elbe-Elster“, mit deren Hilfe die Gotteshäuser der Region touristisch erschlossen werden sollen. Konzerte und andere Veranstaltungen werden organisiert. Zudem will man sich für den Erhalt eines weiteren Denkmals im Ort einsetzen. In einem derzeit ungenutzten Fachwerkhaus, das im Ensemble mit der Kirche das Dorfbild wesentlich mit prägt, soll ein Dorfmuseum, auf dem dazugehörigen Grundstück ein Kulturhof entstehen. Der Förderkreis Alte Kirchen gratuliert zum Erhalt des „Startkapitals“, wünscht für die weitere Arbeit viel Erfolg und bietet auch für die Zukunft seine Unterstützung an. Weitere Informationen: Förderverein Gruhno e.V.; Eckhard Heinrich; Gruhnoer Hauptstr. 15; 03253 Schönborn; Tel.: (03 53 25) 1 83 50
    Zum Weiterlesen: Lausitzer Rundschau vom 09. September 2013: Glockenguss unter freiem Himmel in Gruhno